Der neue Sichtschutz ist essbar

Richtig wohl fühlt man sich in Gartenräumen erst, wenn sie stimmig eingefasst sind. Aber welche Form der Einfriedung ist die beste? Familie Longen von der Mosel hat sich für Säulenobst entschieden und zeigt damit einen Trend auf.

 Markus und Sabine Longen haben auf ihrem Weingut in Longuich eine „Minitree“-Hecke als begrenzenden Sichtschutz gepflanzt. Töchter Mona und Malou freuen sich schon auf die Ernte der Säulenäpfel. Foto: Kathrin Hofmeister

Markus und Sabine Longen haben auf ihrem Weingut in Longuich eine „Minitree“-Hecke als begrenzenden Sichtschutz gepflanzt. Töchter Mona und Malou freuen sich schon auf die Ernte der Säulenäpfel. Foto: Kathrin Hofmeister

Für Familie Longen aus Longuich ist es die perfekte Wahl: "Wir wollten eine Abgrenzung, die einen attraktiven Sichtschutz bietet und einen Zusatznutzen hat", sagt Markus Longen. Über das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum in Bernkastel-Kues erfuhr der Winzer von den "Apfelbäumen, die nicht besonders groß werden", den "Minitrees". Das Säulenobst ist speziell für kleine Gärten und Balkone gezüchtet worden. In der Breite nehmen die schlank aufrecht wachsenden Gehölze nicht mehr als einen halben Meter ein. In der Höhe erreichen sie rund zwei Meter. Mit der Baumschere können sie auf das gewünschte Maß reguliert werden.
Als Hecke gepflanzt friedet die Apfelsorte Redlane mit rotem Laub und roten Äpfeln die Grundstücksseite hinter der architekturpreisgekrönten Ferienhausanlage ein. "Das ist eine schöne geschlossene Einheit mit verschiedenen Apfelbaumformen im vorderen und hinteren Bereich", sagt Longen und verweist auf die Obstbäume in der Auffahrt zum Weingut Schlöder-Longen. "Und schön zum Essen", ergänzt Tochter Mona. Säulenobsthecken und als Spalierobst gezogene Apfelbäume werden immer häufiger als beerntbare Begrenzung entdeckt. Mit der Wahl der Begrenzungselemente bestimmt man, wie eng oder weit ein Gartenraum wirkt und wie viel Sichtschutz gewünscht ist.
Rund um die kleinen Gärtchen der Gästehäuschen haben Markus und Sabine Longen Hecken von Hainbuche und Feldahorn gezogen. Sie lassen sich schmal formieren. Das ist ideal für kleine Flächen. Laubgehölze erzeugen das natürlichste Raumgefühl. Das Grün bildet einen lebendigen Kontrast zu den massiven Schiefer-Häuschen. Durch die Schnittverträglichkeit können sie auf dem gewünschten Maß gehalten werden. Für einen Sitzplatz reicht es, wenn die Hecke aus dem Stand gerade noch überschaubar ist, um sich geborgen zu fühlen.
Je wichtiger einem die Privatsphäre ist, desto blickdichter wird man den Sichtschutz wählen. Als massivste Form gelten hochgezogene Mauern. Früher verrieten sie viel über die Geologie einer Region. Heute spielt man mit unterschiedlichen Materialien. Sogar Gabionen und Holzwände werden trendig miteinander kombiniert. Die Lamellenstruktur der Sichtschutzelemente lockert die massive Wirkung der verzinkten Stahl-Käfige mit Steinbefüllung auf. Doch auch, wer sich nur auf Sichtschutzelemente beschränkt, hat gestalterischen Spielraum. Die Elemente gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen. Mit Gitterleisten können sie je nach Art und Größe der Öffnungen als Rankgitter genutzt werden. Das bietet nicht nur kletternden Zierpflanzen Lebensraum, sondern auch Weinrebe und Kiwi.

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