Der stolze Hahn lässt kräftig Federn

Lautzenhausen · Der Flughafen Hahn kommt nicht raus aus den roten Zahlen. 17 Millionen Euro betrug das Minus im vergangenen Jahr. Der Vize der CDU-Landtagsfraktion, Alexander Licht, spricht von einem katastrophalen Ergebnis.

Lautzenhausen. "Flughafen Frankfurt-Hahn spart 10 Millionen Euro ein" lautet die optimistisch klingende Überschrift über der gestern von der Flughafen-Sprecherin verbreiteten Meldung. Dass der Hahn im vergangenen Jahr aber ein von Minus 17,4 Millionen Euro gemacht hat, wird erst ganz am Ende erwähnt.
Reduzierung der Kosten


Schuld an dem erneuten Defizit sei ein Einbruch im Frachtgeschäft, teilt Flughafensprecherin Hanna Koch mit. Bereits Ende vergangenen Jahres wurde mit einem solchen Ergebnis gerechnet. Hahn-Aufsichtsratschef Salvatore Barbaro (SPD) sprach damals von einem Minus zwischen 16 und 18 Millionen Euro. 2014 lag das Defizit noch bei 45 Millionen Euro. Allerdings waren darin noch Sonderabschreibungen eingerechnet. Ohne diese belief sich das Minus 2014 auf etwa 18 Millionen Euro. Damit befinde sich das Finanzergebnis auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr, heißt es in der Mitteilung.
Trotz des anhaltenden Defizits sprechen die Flughafenverantwortlichen von einer positiven Bilanz. Seit 2013 seien durch Einsparungen und neu verhandelte Verträge die Kosten um rund zehn Millionen Euro reduziert worden. "Der Flughafen hat sich in den vergangenen drei Jahren in allen Bereichen des Unternehmens Einsparungen vorgenommen", sagt Geschäftsführer Markus Bunk. Zu diesem Sanierungsprogramm gehöre auch der Abbau von 100 Stellen, insgesamt sei die Zahl der Beschäftigten auf derzeit 315 reduziert worden.
CDU-Fraktionsvize Alexander Licht spricht von einem katastrophalen Ergebnis. Der Umsatz des Hahn habe sich seit 2012 nahezu halbiert auf fast 20 Millionen Euro.
Mit keinem Wort wird in der Mitteilung des Flughafens auf den anstehenden Verkauf an den chinesischen Investor SYT eingegangen. Man konzentriere sich darauf, die Fracht- und Passagierzahlen zu steigern, sagt Bunk. Während bei den Passagieren ein Plus von neun Prozent auf 2,7 Millionen im vergangenen Jahr zu verzeichnen gewesen sei, müsse nun der Frachtbereich nachziehen. SYT hat eine Rückkehr der im vergangenen Jahr vom Hahn nach München umgezogenen chinesischen Frachtfluggesellschaft Yangtze River Express in Aussicht gestellt. Eine konkrete Zusage liegt aber nicht vor.

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