Gesundheitskolumne Die Nase voll?

Erst wenn sie einmal nicht richtig funktioniert, merkt man, wie wichtig sie für unser Wohlbefinden ist – die Nase. Sie ist ein gutes Beispiel für die Multifunktionalität vieler Körperorgane: Die Nase dient nicht nur als Vorrichtung zum Tragen einer Brille.

 Dr. Stefan   Pappert

Dr. Stefan Pappert

Foto: Privat

Auch das Riechen ist nicht die wichtigste Aufgabe der Nase, – wenn auch eine schöne, zumal damit auch das Schmecken verbunden ist.

Als bedeutsamste Funktion der Nase gilt das Anwärmen und Anfeuchten der Atemluft auf ihrem Weg in die Lunge. Mögliche Folgen einer dauerhaft verstopften Nase können zum Beispiel eine Bronchitis, Entzündungen von Mund und Rachen oder auch eine allgemein erhöhte Krankheitsanfälligkeit sein.

Besonders nachts wird eine verstopfte Nase schon einmal im wahrsten Sinne des Wortes verschlafen – und macht sich am nächsten Morgen, sehr oft aber auch schon mitten in der Nacht durch eine ausgetrocknete Mundschleimhaut bemerkbar. Daher ist ein typisches Kennzeichen für eine verstopfte Nase die Flasche Sprudel am Bett.

Abgesehen davon kann die gestörte Nachtruhe zu einer erheblichen Tagesmüdigkeit führen und das oft begleitende Schnarchen darüber hinaus den Partner nerven. Einfache Abhilfe schafft oft zunächst einmal die Verwendung eines abschwellenden Nasensprays. Diese hat aber ihre Tücken: Durch die schnelle, aber nur kurzzeitige Besserung und die Möglichkeit des preiswerten Erwerbs von Nasenspray wird man schnell zum Daueranwender – zum ‚Nasenspray-Junkie‘.

Zunächst gilt es, eine mögliche Ursache herauszufinden: Allergien, eine Verbiegung der Nasenscheidewand oder auch ein ‚Reflexschnupfen’, dessen Ursachen bisher nicht bekannt sind: Die Nase verstopft einfach. Abhilfe kann je nach Ursache eine antiallergische Therapie bringen, eine operative Begradigung der Nasenscheidenwand oder die bereits seit Jahren bei uns etablierte so genannte Radiofrequenz-Therapie, mit der die Schleimhaut der Nase schmerzfrei und nahezu risikolos ‚geschrumpft’ werden kann. Diese minimalinvasive Maßnahme erspart in sehr vielen Fällen die doch eher unangenehme Operation der Nase im Krankenhaus, ist in örtlicher Betäubung durchführbar und erfordert noch nicht einmal eine Krankschreibung.

…. auf dass die Nase wieder so funktioniere, dass man sie gar nicht bemerkt!

Dr. med. Stefan Pappert, HNO-Arzt, Trier, er ist Mitglied im Medi-Verbund der Region.

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