Die Wattzahl ist nicht entscheidend

Beim Einsetzen des neuen Kochfelds muss die Arbeitsplatte in der Küche ausgeschnitten werden, beim Renovieren im Bad ist eine Fliese zu halbieren, für die Modelleisenbahn im Keller soll eine Spanplatte zurechtgeschnitten werden: In diesen Fällen greift der Heimwerker zur Stichsäge. Damit sie vielfältig nutzbar und dauerhaft einsetzbar ist, sind bei der Auswahl einige Kriterien zu beachten. Tipps dazu und Hinweise für Pflege und Wartung geben die Fachleute vom Tüv Süd.

München. (red) Was macht Qualität und Leistungsfähigkeit einer Stichsäge aus? Hier kommt es auf das Zusammenspiel zwischen Leistung (Wattzahl), Pendelhub, Hubhöhe, Hubzahl, Führung des Sägeblatts und Sägeblatt an. Die Leistungsaufnahme einer Maschine - die Wattzahlen liegen zwischen 370 und 800 - hat allerdings nicht oberste Priorität. Großen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit hat dagegen die Qualität des Sägeblatts. Eine breit gefächerte Hubzahleinstellung sowie eine Pendelhub-Einstellung sorgen dafür, dass sich mit der Stichsäge viele unterschiedliche Materialien bearbeiten lassen. Ebenfalls wichtig: Die Schnitttiefe der Säge sollte bei rund 100 Millimetern liegen.

Ein wichtiges Auswahlkriterium ist die Ergonomie. Die Schalter müssen so liegen, dass sie während der Arbeit mit der Maschine gut zu erreichen sind. Und: Sie sollten nicht zu klein sein. Ein gedämpfter Griff stellt ermüdungsfreies Arbeiten sicher. Die Maschine sollte nicht zu schwer sein - dann fällt auch das Schneiden in der Vertikalen leicht. Ein Zusatzhandgriff sorgt für bessere Kontrolle. Bei der Sägeblattaufnahme verkraftet die Stichsäge im Optimalfall alle gängigen Methoden. Außerdem gilt: Nur mit dem richtigen Sägeblatt erreicht man das gewünschte Ergebnis. Der Handel bietet unterschiedliche Modelle mit vielseitigen Verzahnungen. Auch hier auf das Material achten, das bearbeitet wird! Es gibt beispielsweise Chrom-Vanadium-Stahl-Blätter mit erhöhter Festigkeit, die sich gut für das Schneiden von Holz und Kunststoff eignen. HSS-Stahl lässt auch das Bearbeiten von Aluminium, Eisen und Stahl zu. Sogenannte Bi-Metall-Blätter sind universell einsetzbar.

Um im Do-It-Yourself-Bereich einen guten Arbeitsradius zu haben, sollte das Anschlusskabel für die Stichsäge mindestens drei Meter lang sein. Als Zubehör für die Maschine empfehlen sich: Laser für gerade Schnittführung; Schnellspannsystem für Sägeblattwechsel (ohne Schlüssel); Parallelanschlag für schnelles Arbeiten auf Länge; Staubblasvorrichtung für sauberes Arbeiten; Koffer für die Aufbewahrung. Maschinen für den Hobbyanwender werden ab 20 Euro angeboten. Im Profibereich liegen die Preise bei etwa 300 Euro.

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