Gesundheit Grippe-Impfung verhindert doppelte Infektion

Trier · Nachgefragt: Ein Laborarzt und Hygienefachleute beantworteten Leserfragen rund um Erkältung, Grippe und Corona.

 Die Grippeschutzimpfung schützt vor der Virusgrippe und hilft eine Doppelinfektion mit dem Corona-Virus zu vermeiden.

Die Grippeschutzimpfung schützt vor der Virusgrippe und hilft eine Doppelinfektion mit dem Corona-Virus zu vermeiden.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Herbstzeit, Erkältungszeit: Viele Menschen sind angesichts von Erkältungssymptomen verunsichert, ob sie sich nun einen grippalen Infekt, eine wahre Grippe oder doch den Corona-Virus eingefangen haben. Folgende Fragen stellten unsere Leserinnen und Leser den Experten der TV-Telefonaktion:

Schützt die Grippeschutzimpfung vor einer Covid-19-Erkrankung?

Dr. med. Thomas Voitz, Facharzt für Laboratoriumsmedizin: Die Grippeschutzimpfung schützt vor der Virusgrippe, und hilft eine Doppelinfektion mit Sars-CoV-2 und Influenza zu vermeiden. Sie ist ratsam bei über 60-Jährigen und Menschen mit Grunderkrankungen und bei Personal in medizinischen Einrichtungen. Ein Schutz vor einer Ansteckung mit Covid-19 wird nicht erreicht.

Darf ich meine vor vier Wochen erkrankte Familie besuchen?

Voitz: Vier Wochen nach einer Positivtestung ist mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Ansteckungsgefahr mehr gegeben. Ein Besuch unter Beachtung der AHA-Regeln – Abstand halten, Hygiene beachten und Alltagsmaske tragen – ist möglich.

Wie geht es weiter, wenn man auf das neue Coronavirus positiv getestet wurde?

Markus Dangel, Ärztlicher Leiter für Klinikhygiene im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier: Das Gesundheitsamt erhält das Testergebnis und wird eine vierzehntägige Quarantäne verordnen. In den meisten Fällen kann diese zuhause erfolgen. Eine stationäre Aufnahme und Behandlung ist nur erforderlich, wenn sich der Allgemeinzustand verschlechtert. Betroffene aus Trier und dem Kreis Trier-Saarburg werden meist im Corona- Gemeinschaftskrankenhaus behandelt, abhängig vom Erkrankungsbild unter Umständen aber auch auf den Intensivstationen des Trierer Brüderkrankenhauses und des Mutterhauses Mitte.

Ich muss Dienstag in eine Reha- Einrichtung und einen maximal 48 Stunden alten Test mitbringen. Das heißt, ich lasse mich montags testen, bin aber nicht sicher, ob das Ergebnis mittwochs schon vorliegt. Dementsprechend müsste ich bis zum Testergebnis in Quarantäne und würde wichtige Reha-Zeit verlieren.

Peter Leonards, Abteilungsleiter der Klinikhygiene im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen Hygienefachkraft, Umwelt- und Abfallbeauftragter, Antibiotic Stewardship: Fragen Sie in der Reha-Einrichtung nach, ob Sie den Test ein paar Tage früher machen lassen können und garantieren Sie, dass Sie sich bis zum Antritt der Reha in häusliche Quarantäne begeben.

Wo kann ich mich testen lassen?

Leonards: In den ausgewiesenen Zentren und Praxen. Sie finden diese im Internet auf der Seite zum Beispiel der Gesundheitsbehörden oder der Stadt.

Muss ich mich bei einem banalen Schnupfen auf Corona testen lassen?

Leonards: Nein. Die Erkältungszeit steht an. Ein normaler Schnupfen kann mit einfachen Mitteln behandelt werden, nach zwei bis drei Tagen müsste eine Besserung eintreten. Bei einer Corona-Erkrankung spielen viele Faktoren eine Rolle: plötzlich auftretendes hohes Fieber, Geschmacksverlust, Atemnot, um nur einige zu nennen. Wichtig ist, zu klären, ob Sie in Risikogebieten waren oder zu Corona-Erkrankten Kontakt hatten. Dann müssen Sie sich an den Hausarzt oder bestenfalls an die örtlichen Gesundheitsbehörden wenden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort