Eine Erfolgsgeschichte Made in Germany: Rebelle expandiert

Immer wieder wird gestöhnt, dass Deutschland den Anschluss an die moderne digitale Welt verpasst.

Eine Erfolgsgeschichte Made in Germany: Rebelle expandiert
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Tatsächlich gibt es aber auch immer wieder Erfolgsgeschichten zu vermelden: So konnte das in Hamburg ansässige Start-Up Rebelle mehrere Millionen Euro an Finanzierung einsammeln und damit nun den Schritt ins Ausland wagen.


Riesenerfolg in nur zwei JahrenDas 2013 in Hamburg gegründete Start-Up Rebelle fand im hart umkämpften Online-Modegeschäft eine Marktlücke: hochpreisige Designermode, zu Second-Hand-Preisen günstig online angeboten. Ideal für alle Fashionistas, die sich gerne einmal in namhafte Designerkleidung hüllen möchten, ohne sich den Einkauf in den Edelboutiquen auf der Münchener Maximilianstraße oder dem Neuen Wall in Hamburg leisten zu können. Auf der anderen Seite profitieren auch Modeblogger und andere Insider, die häufig nicht wissen, wohin mit der Designermode, die sie umsonst bekommen. Mit dem Verdienst aus dem Second Hand-Verkauf können sie wiederum ihre Blogs und Reisen finanzieren.

Das Konzept von Rebelle-Gründerin Cecile Gaulke ging auf: Schon ein Jahr nach dem Start schluckte das Unternehmen den härtesten Mitkonkurrenten Glamloop, kurz darauf wurden erstmals Bestellungen von ausländischen Fashionistas entgegengekommen. Nächster Schritt ist nun die Globalisierung von Rebelle: Mit seiner englischsprachigen Website startete das Unternehmen jüngst sein Geschäft im Vereinigten Königreich und auch Kunden in weiteren europäischen Ländern werden künftig mit Designer Fashion aus zweiter Hand versorgt. Deutsche Modeliebhaber dürfen sich dann möglicherweise auf exklusive Ware aus Modemetropolen wie Paris, Mailand und London freuen - und die Rebelle-Geschäftsführung auf eine rasant wachsende Kundenschar.


Geschäft mit Designerware boomtJahrelang dominierten im Internet vor allem Angebote für sogenannte Fakes: Onlineshops, vor allem aus China, präsentierten sich mit fast perfekt nachgemachten Websites im Internet und boten unterschiedlichste Produkte von der Prada-Handtasche bis zu Uggs-Boots an. Erst wenn das Paket aus China ankam (oder, was häufig vorkam, vom Zoll konfisziert wurde flog der Schwindel auf. Daneben gab und gibt es natürlich auch immer wieder Menschen, die ganz bewusst auf billige Fälschungen setzen.

Doch seit 2013 findet ein Umdenken statt: Eine Umfrage in Großbritannien ergab, dass 52 % der derjenigen, die schon einmal gefälschte Designerware gekauft hatten, in Zukunft darauf verzichten würden. Als Gründe wurden u. a. der Wunsch danach, "das Original" zu besitzen, genannt, aber auch die gesunkenen Preise für Designerware vor allem online. Rebelle mit seinen hochqualitativen Second Hand-Originalen ist also genau zur richtigen Zeit auf den Zug aufgesprungen.

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