Garten Es grünt so grün im Winter

Trier · Der TV-Garten im Januar: Zur Winterzeit weiß man immergrüne Pflanzen zu schätzen. Dabei müssen es nicht immer Gehölze sein.

 Wintergrüne Pflanzen sorgen selbst in Schnee und Eis noch für Farbe im Garten, wie ein Tableau zeigt: Blätter von Farnen wie Schwertfarn und Engelsüß, und in milden Wintern sogar Frauenhaarfarn bleiben grün wie der Bodendecker Waldsteinie. Rot tönen sich in der kalten Jahreszeit Falsche Alraune in der Sorte Purpurteppich (v.l.n.r). Elfenblume Frohnleiten zeigt grünes und rötliches Laub (oben rechts).

Wintergrüne Pflanzen sorgen selbst in Schnee und Eis noch für Farbe im Garten, wie ein Tableau zeigt: Blätter von Farnen wie Schwertfarn und Engelsüß, und in milden Wintern sogar Frauenhaarfarn bleiben grün wie der Bodendecker Waldsteinie. Rot tönen sich in der kalten Jahreszeit Falsche Alraune in der Sorte Purpurteppich (v.l.n.r). Elfenblume Frohnleiten zeigt grünes und rötliches Laub (oben rechts).

Foto: Kathrin Hofmeister

Bei Immergrünen denkt man als Erstes an Nadelbäume. Aber auch eine Etage tiefer finden sich Pflanzen mit wintergrünem Blattschmuck. So sorgen die staudigen Vertreter um diese Zeit noch im kleinsten Garten für Farbe. Einige färben sich über Winter sogar dekorativ rot, wie die Falsche Alraune ‚Purpurteppich’ (Tellima grandiflora) oder einige Bergeniensorten. Unter den Elfenblumen zeigt die bewährte Sorte ‚Frohnleiten’ rötliche Blätter und ‚Sulphureum‘ nimmt über Winter einen Bronzeton an.

Die schönsten Grüntöne zeigen Farne. Sie gehören zu den dankbarsten Konstanten im winterlichen Garten. Nach einer frostigen Nacht fallen sie besonders reizvoll ins Auge, wenn Eiskristalle die filigranen Wedel überziehen. Fast flauschig wirken die fein gefiederten Blätter des Weichen Schildfarns (Polystichum setiferum). Zwischen den nestartigen Wedeln dieses Filigranfarns, von dem es viele Sorten gibt, wirken Schneeglöckchen märchenhaft.

Etwas höher ragt die nächste Verwandtschaft in der Farbe der Hoffnung aus dem Wintergrau. Glanzschildfarn (Polystichum aculeatum) und Schwertfarn (P. munitum) werden bis kniehoch und lassen sich mit anderen wintergrünen Blattschmuckstauden wie Purpurglöckchen und Lenzrosen kombinieren. In der Floristik beliebtes Beiwerk, bringen die glänzend grünen Blätter des Hirschzungenfarns im Garten Christrosen zum Leuchten. Wie der Gewöhnliche Wurmfarn ist er heimisch.

Wer Wurmfarn aus dem Wald kennt, wo er sich im Herbst gelb färbt, wird überrascht sein, wie viele Wurmfarn-Arten es gibt, die ihr Chlorophyll über Winter behalten. Rotschleierfarn (Dryopteris erythrosora) beispielsweise wird sogar für winterliche Topf-Arrangements angeboten. Um ihn im Kübel zu schützen, steckt man Tannenreisig rings um den Gefäßrand. Hat man im Herbst Winterlings-Knollen dazugesetzt, die in milden Wintern schon Ende Januar gelb blühen, kann man sich früh im Jahr auf Farbe freuen. Die Kombination ist ausgepflanzt ebenso empfehlenswert. Zur flächigen Pflanzung mit Wildalpenveilchen gelten Elefantenrüsselfarn (Dryopteris atrata) und Engelsüß (Polypodium vulgare) zu den schönsten wintergrünen Farnen. Generell sind alle früh blühenden, kleinen Zwiebelblumen die perfekten Begleiter zu wintergrünen Farnen in ungestörten Randbereichen des Gartens (siehe Info).

In den schattigeren Zonen des Gartens finden sich auch die meisten wintergrünen Stauden. Oft sind es robuste Bodendecker. Zu ihnen zählen die Waldsteinien. Einen glänzend grünen Teppich durchs ganze Jahr bildet die niedrigere Art der auch als Ungarwurz bekannten Staude (Waldsteinia ternata).

Sollte es einmal nötig sein, kann man nach der Blüte sogar mit dem nicht zu tief gestellten Rasenmäher über die Kleinstaude zur Gehölzunterpflanzung gehen. Nach dem Radikalschnitt treibt sie schnell wieder aus.

Der horstigen Schwester (Waldsteinia geoides) braucht man die alten Blätter zum Winterende nur ausraufen. Sobald keine starken Fröste mehr zu erwarten sind, „durchkämmt“ man die Büschel mit der Hand. So kommen die Blüten im Frühling besser zum Vorschein, wenn Blühendes wieder für Farbe sorgt.

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