Umwelt Insekten – Hilfe für unsere Bestäuber

Trier  · Experten des Nabu geben Tipps, was Volksfreund-Leser tun können, um heimische Tier- und Pflanzenarten zu unterstützen.

 Jedes Jahr sammelt der Nabu zehntausende Handys, die in vielen Fällen im Hausmüll gelandet wären. Bei der Entsorgung im Hausmüll gehen nicht nur wichtige Rohstoffe verloren, sondern es gelangen auch Schadstoffe in die Umwelt. Mit der Wiederaufbereitung der Altgeräte wird die Umwelt geschont und gleichzeitig Geld für Insekten gesammelt.

Jedes Jahr sammelt der Nabu zehntausende Handys, die in vielen Fällen im Hausmüll gelandet wären. Bei der Entsorgung im Hausmüll gehen nicht nur wichtige Rohstoffe verloren, sondern es gelangen auch Schadstoffe in die Umwelt. Mit der Wiederaufbereitung der Altgeräte wird die Umwelt geschont und gleichzeitig Geld für Insekten gesammelt.

Foto: Nabu/Julja Koch

(red) Vielerorts summen und brummen sie. Noch! Falter, Wildbienen & Co. sind nicht nur faszinierend zu betrachten, extrem nützlich, sondern auch stark gefährdet. Insekten sind mit Abstand die artenreichste Klasse unter den Tieren und dienen vielen anderen Lebewesen, wie Fledermäusen, Vögeln oder Igeln, als Nahrungsgrundlage. Sie nehmen in unseren Ökosystemen wichtige Aufgaben, wie die Bestäubung von Pflanzen und die Zersetzung von tierischem und pflanzlichem Material wahr, zudem tragen sie zur Fruchtbarkeit des Bodens bei. Seit 1989 wird an vielen Orten in Deutschland der Rückgang der Biomasse von Fluginsekten untersucht.

Mit erschreckendem Ergebnis! Die Biomasse von Fluginsekten ging in dieser Zeit um rund 80 Prozent  zurück. Sowohl die Zahl der Arten, als auch die Zahl der Individuen innerhalb einer Art, nehmen immer weiter ab. Obwohl die Gründe noch nicht vollends erforscht sind, ist erkennbar, dass vor allem die Intensivierung der Landwirtschaft, mit dem Einsatz von Pestiziden und dem Verlust an strukturreichem Lebensraum, große Auswirkung auf die Insektenwelt hat. Aber auch der Ausbau der Infrastruktur und die häufig überpflegten Gärten tragen zum Insektenschwund bei.

„Die Zukunft unserer Bestäuber sieht düster aus. Allerdings können wir alle etwas tun, um die Insekten zu schützen“, meint Leonie Trauzettel von der Nabu  Regionalstelle und gibt Tipps, wie man den Insekten helfen kann.


Insektenfreundlicher Garten!
Im Garten sollten möglichst über das ganze Jahr verschiedene ungefüllte Blüten angeboten werden. Hierbei sollte auf heimische Arten und regionales Saatgut geachtet werden, denn unsere Insekten und Blühpflanzen sind perfekt angepasst. Zudem kann man Abschnitte im Garten „verwildern“ lassen, oder kleine Habitate bereitstellen, indem man Totholz oder Laubhaufen anbietet. Eine zusätzliche Hilfe für die Insekten sind Insektenhäuser, die man selber bauen oder im Fachhandel kaufen kann.


Zählen was zählt! Die zweite Zählung der Mitmach-Aktion „Insektensommer“ steht bevor! Vom 31. Juli bis 9. August können Insektenfreunde eine Stunde lang Sechsbeiner zählen. Optimal ist ein sonniger, trockener und windstiller Tag, an dem man unter Steinen, Hölzern, Blumentöpfen und in der Luft Insekten beobachtet und zählt. Durch diese Zählung soll eine kontinuierliche Erfassung der Artenvielfalt und -häufigkeit der Insekten gewährleistet werden. Infos, Meldebogen und Bestimmungshilfen unter: www.nabu.de/insektensommer

Handys sammeln für Hummel, Biene & Co.! Viele Menschen haben alte Handys, Smartphones und Tablets zu Hause liegen und wissen nicht, was sie damit tun sollen. Der NABU sammelt bundesweit an vielen Stellen Altgeräte, lässt diese von Recyclingpartnern aufbereiten und verkaufen. Dafür erhält der Nabu einen Zuschuss, der in den Nabu-Insektenschutzfond fließt. Infos und Abgabestellen unter: www.nabu.de/handysammlung


Werde laut für mich! Dieses Jahr entscheiden die Abgeordneten in Brüssel über die neue EU-Agrarpolitik. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Gefährdung und des Rückgangs von Arten, setzt sich der Nabu für eine naturverträglichere Agrarpolitik ein. Der Öko-Landbau soll ausgebaut und ökologische Leistungen stärker anerkannt und gefördert werden.

Mit der Kampagne „Werde laut für mich“ ruft der Nabu dazu auf, Sprachnachrichten an die EU-Abgeordneten zu schicken. „Je mehr Menschen mitmachen, umso lauter wird man uns hören“, ist sich Leonie Trauzettel sicher.

 Allein in Deutschland gibt es über 560 Wildbienenarten mit sehr unterschiedlichen Farben und Formen. Hier die Große Holzbiene.

Allein in Deutschland gibt es über 560 Wildbienenarten mit sehr unterschiedlichen Farben und Formen. Hier die Große Holzbiene.

Foto: Nabu/Lutz Allner

Weitere Infos zum Thema Insekten, Nisthilfen, Garten und Mitmach-Aktionen gibt es bei der NABU Regionalstelle RLP-West, Pfützenstraße 1, 54290 Trier, Tel.: 0651-170 88 19, Email: Regionalstelle.West@Nabu-RLP.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort