Familien ausreichend absichern

Trier · Neben einer Privathaftpflichtversicherung, die einen vor dem finanziellen Ruin schützt, sollten vor allem Familien alle wichtigen Eventualitäten absichern: Dazu gehört auch der schlimmste anzunehmende Fall, der Tod des Versorgers. Hier sorgt eine Risikolebensversicherung vor.

Trier. Wer jung ist, gerade eine Familie gegründet hat und ins neu gebaute Haus gezogen ist, denkt selten an den schlimmsten anzunehmenden Fall: Der Versorger der Familie stirbt. Dabei ist gerade für Kinder, Ehe- und Lebenspartner ein Hinterbliebenenschutz empfehlenswert, zumal meist weder Renten noch Vermögen finanzielle Lücken schließen können. Was ist abgesichert?Eine Risikolebensversicherung (RLV) ist laut den Verbraucherschützern der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, Beratungsstelle Trier, der günstigste Schutz für die Familie. "Hier geht es nur um die Absicherung des reinen Todesfallrisikos", sagt Versicherungsexpertin Renate Schröder von der Trierer Einrichtung. Themenreihe Versicherungen

Deshalb sei eine solche Versicherung auch für Alleinerziehende und nicht verheiratete Paare empfehlenswert.Was kostet dieser Schutz? Im Gegensatz zur Kapitallebensversicherung ist die RLV laut den Verbraucherschützern wesentlich günstiger. Die Zeitschrift Finanztext hat die günstigsten Policen jeweils für Männer und Frauen ermittelt und Jahresbeiträge zwischen 150 und 370 Euro (Frauen) sowie zwischen 240 und 550 Euro (Männer) erfasst. Dafür wird bei der RLV am Ende der Laufzeit aber auch nichts ausgezahlt. Denn die Risikolebensversicherung ist kein Sparvertrag, der am Ende einer festgelegten Laufzeit eine Rückvergütung vorsieht. "Wir empfehlen, die einzelnen Risiken gezielt abzusichern und erst nach dem Abschluss einer Risikolebensversicherung zu prüfen, ob es sinnvoll und bezahlbar ist, zusätzlich in die Altersvorsorge zu investieren", sagt Schröder. Dann sei man als Verbraucher flexibler.Ein Tipp: Um die jährlichen Beiträge zur Risikolebensversicherung zu drücken, empfiehlt Renate Schröder, sich die Gewinne der Versicherungsgesellschaften mit den anfallenden Beiträgen verrechnen zu lassen. Damit könne es schon mal eine Beitragsersparnis von bis zu 50 Prozent geben. "Gerade für junge Familien ist dies vorteilhaft, da sie dann Geld für andere Vorsorgeleistungen übrig haben", sagt sie. Die anderen Systeme des Todesfallbonus (Gewinnanteile werden fortlaufend auf die Versicherungssumme geschlagen) und der verzinslichen Ansammlung von Überschussanteilen seien kaum lohnenwert. Wie lange hält der Schutz? Lediglich im Fall des Todes des Versicherten wird die vereinbarte Versicherungssumme bei der RLV ausgezahlt. Erlebt der Versicherte den Vertragsablauf, erlischt in der Regel der Vertrag. Heißt: "Das muss nicht erst im Rentenalter sein", sagt die Verbraucherschützerin. "Die Laufzeiten sollten aber so lange gelten, bis die Kinder finanziell auf eigenen Füßen stehen - ausgehend vom jüngsten Kind." Was noch zu beachten ist:Sofern Familien eine Risikolebensversicherung abschließen, wird dies oft nur für den Hauptverdiener getan. "Man sollte aber daran denken, gegebenenfalls auch den Nebenverdiener abzusichern. Denn oftmals fallen sonst Kosten für die Kinderbetreuung, Haushaltshilfe und andere Dienste an, die zugekauft werden müssen", rät Renate Schröder. Auch zu beachten ist die Höhe der Versicherungssumme. Soll eine Familie abgesichert werden, gilt als Maßstab das vierfache Jahreseinkommen des Hauptverdieners bei Familien mit kleinen Kindern, das dreifache Jahreseinkommen bei Familien mit älteren Kindern und das einfache Jahreseinkommen bei kinderlosen Paaren. Da die Verbraucherschützer Beitragsunterschiede von mehr als 300 Prozent festgestellt haben, ist ein Preis-Leistungs-Vergleich in jedem Fall ratsam.Wer nicht sicher ist, ob er ausreichend und richtig versichert ist, kann im Internet den Versicherungscheck der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz machen. Er kostet 25 Euro und ist unter www.vz-rlp.de/versicherungs-check abrufbar.Im nächsten Teil unserer Versicherungsreihe in Zusammenarbeit mit der Verbraucherberatung Trier geht es um die Berufsunfähigkeitsversicherung.

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