Familienbande

Großeltern sind in vielen Familien wichtige Bezugspersonen für ihre Enkel und unverzichtbare Betreuungspersonen im Familienalltag. Wenn das Beziehungsgeflecht Kinder-Eltern-Großeltern gut funktioniert, ist die gemeinsam verbrachte Zeit für alle Beteiligten eine große Bereicherung.

 Petra Gottwald.Foto: privat

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Konfliktpotenzial entsteht, wenn die Erziehungsvorstellungen von Eltern und Großeltern stark voneinander abweichen: Die Eltern möchten ihr Kind möglichst zuckerfrei aufwachsen sehen, der Opa steckt dem Enkel Schokolade zu. Bei Oma und Opa darf stundenlang ferngesehen werden, zu Hause wird auf die Einhaltung einer angemessenen Medienzeit geachtet. Überhaupt sind die Großeltern den Enkeln gegenüber viel großzügiger, als sie das je bei ihren eigenen Kindern waren. Hier hilft vor allem eins: Gelassenheit. Kinder begreifen früh, dass bei unterschiedlichen Gelegenheiten und Menschen unterschiedliche Regeln gelten können. Das kennen sie aus Kindergarten und Schule oder vom Besuch bei Freunden. "Bei Oma darf ich das aber!" ist insofern durchaus in Ordnung - bedeutet aber noch lange nicht, dass sich deswegen auch zu Hause die Regeln ändern müssten. Fragen Sie sich bei Differenzen, ob die andere Herangehensweise der Großeltern Ihrem Kind ernsthaften Schaden zufügen könnte. Wenn das nicht der Fall ist: Gönnen Sie der älteren Generation die Freude an der "Erziehung ohne Verantwortung", und genießen Sie die kinderfreie Zeit. Petra Gottwald ist Diplom-Psychologin und stellvertretende Leiterin der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Palais e.V., Trier. TV-Kolumnen lesen Sie auch unter <%LINK auto="true" href="http://www.volksfreund.de/kolumnen" text="www.volksfreund.de/kolumnen" class="more"%>

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