Familienbande

Zum ersten Mal verliebt sein - das ist schon etwas ganz Besonderes. Bereits im Kindergarten- und Grundschulalter sind viele Kinder erstmals von einem Gleichaltrigen hin und weg.

 Petra Gottwald. Foto: privat

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Man muss sich vielleicht das Lachen verkneifen, wenn eine Achtjährige mit Zahnlücke und Pferderanzen zu verstehen gibt, sie sei "in den Niklas verliebt" oder habe mit ihm eine "Beziehung". Die dahinterstehenden Gefühle und Fantasien sind jedoch keineswegs lächerlich und können bereits in jungen Jahren sehr intensiv sein. Eltern tun daher gut daran, ihre Kinder in solchen Situationen ernst zu nehmen und einfühlsam auf sie einzugehen: Noch sind sie die wichtigste Urteilsinstanz im Leben ihrer Kinder, also der Maßstab dafür, was sein darf und was nicht, was lächerlich ist und was ernst zu nehmen. Die Kinder tasten sich erst langsam an das Thema heran, trainieren quasi den Ernstfall der ersten leidenschaftlichen Liebe, die irgendwann auch mit Körperlichkeit und Sexualität einhergeht. Spätestens dann wird es wichtig sein, dem eigenen Empfinden zu vertrauen und auf sein Bauchgefühl hören zu dürfen. Sprechen Sie also mit Ihrem Kind darüber, was "Beziehung" in welchem Alter bedeuten kann und sollte. Lassen Sie sich erzählen, was am angebeteten Menschen so toll ist, beraten Sie bei Konflikten und trösten Sie bei Kummer und Enttäuschung. Wenn es dann in ein paar Jahren wirklich ernst wird, zahlt sich diese frühe Investition mit Sicherheit aus. Petra Gottwald ist Diplom-Psychologin und stellvertretende Leiterin der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Palais in Trier. palais-ev.de

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