Familienbande

Auch wenn man es sich noch so sehr wünschen mag: Selbst Kindern bleibt die Konfrontation mit Krankheit, Tod und Verlusterlebnissen meist nicht erspart. Ob ein nahestehender Mensch ernsthaft erkrankt oder das liebgewonnene Haustier stirbt, in jedem Falle handelt es sich um einschneidende Lebensereignisse, die bewältigt werden müssen und allen Beteiligten viel Kraft abverlangen.

 Petra Gottwald.Foto: privat

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Verständlicherweise stellen Kinder in solchen Situationen viele Fragen, die gar nicht so leicht zu beantworten sind: Stirbt jeder, der Krebs bekommt? Ist das auch ansteckend? Kommt unsere Katze jetzt in den Himmel? Noch mehr als sonst gilt jetzt die Devise, dass es keine "dummen" oder unangemessenen Fragen gibt. Die Antworten müssen allerdings wohlüberlegt sein, denn schließlich soll das Kind so viel Informationen wie nötig und so wenig (zusätzliche) Angst wie möglich bekommen. Machen Sie daher ruhig deutlich, dass die Situation auch für Sie nicht einfach ist, und erbitten Sie sich eine kurze Bedenkzeit, bevor Sie antworten. Bleiben Sie dabei so ehrlich wie möglich, ohne Ihr Kind mit medizinischen oder technischen Details zu überfordern. Mag die Versuchung auch noch so groß sein, eine in erster Linie beruhigende und abwiegelnde Antwort zu geben - langfristig entstehen dadurch meist noch größere Probleme, weil das Kind sich neben allen anderen Sorgen auch noch von seinen wichtigsten Bezugspersonen im Stich gelassen fühlt. Manche Fragen lassen sich auch bei größtem Bemühen nicht zufriedenstellend beantworten, zum Beispiel die nach dem "Warum?" Wo Sprache versagt, tun Nähe und Zuwendung gut - bei Kindern und Erwachsenen. Petra Gottwald ist Diplom-Psychologin und stellvertretende Leiterin der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Palais in Trier. <%LINK auto="true" href="http://www.palais-ev.de" text="www.palais-ev.de" class="more"%>

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