Familienbande

Nachdem Weihnachten hoffentlich ohne größere Zwischenfälle über die Bühne gegangen ist, steht nun der Jahreswechsel an und damit auch die Frage nach guten Vorsätzen für 2017. Da hätte ich einen Tipp: Mehr miteinander reden. Denn Reden hilft tatsächlich immer, wenn auch nicht immer sofort.

 Petra Gottwald.Foto: privat

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Foto: (g_mehrw

Reden hilft in der Partnerschaft, in der Kindererziehung, im Zusammenleben ganz allgemein. Wenn etwas ärgert, traurig macht oder Sorgen bereitet: Ansprechen, und zwar möglichst bald. Damit ein Gespräch die Lage nicht noch verschlimmert, ist vorheriges Nachdenken über Form und Zeitpunkt der anstehenden Aussprache allerdings unbedingt notwendig. Mit Reden ist hier nämlich keineswegs unüberlegter sprachlicher Auswurf gemeint. Das Gegenüber hat ja vielleicht bisher noch gar nicht bemerkt, dass irgendetwas für seine Umwelt nicht zufriedenstellend läuft, und muss sich daher auf eine andere Sicht der Dinge erst einlassen können. Sorgen Sie also dafür, dass ein Gespräch nicht unter Zeitdruck stattfindet, und rechnen Sie nicht mit sofortiger Einsicht Ihres Gesprächspartners, sondern eher mit Kritik auch an Ihrem Verhalten. Schließlich ist eine Aussprache immer auch ein Dialog, bei dem jeder das gleiche Recht auf Redebeiträge haben sollte. Eine Garantie auf schnelle Besserung der Situation beinhaltet ein Gespräch leider ebenfalls nicht. Aber es bringt ganz sicher Bewegung in die Sache und verschafft Erleichterung. Alles in allem ist mehr miteinander reden also ein rundum guter, aber auch anstrengender Vorsatz für das neue Jahr. Aber das ist Abnehmen oder das Rauchen aufgeben ja auch. Petra Gottwald ist Diplom-Psychologin und stellvertretende Leiterin der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Palais in Trier. Palais-ev.de

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