Farbenprächtige Weihnachtssterne zum Fest

Schon der Name Weihnachtsstern für das Wolfsmilchgewächs aus Mexiko ist eine klare Ansage, welche Aufgabe die Pflanze derzeit übernimmt. Ihre Sortenvielfalt hat für jede Adventsdekoration die passenden Farbtöne.

 Die cremeweiße „Polärbär“ und die festlich gesprenkelte „Primero Glitter“ sind Marianne Melchisedechs Weihnachtsstern-Favoriten.TV-Foto: Katrin Hofmeister

Die cremeweiße „Polärbär“ und die festlich gesprenkelte „Primero Glitter“ sind Marianne Melchisedechs Weihnachtsstern-Favoriten.TV-Foto: Katrin Hofmeister

"Wie lange es noch bis Weihnachten dauert, lässt sich an den Farben der Weihnachtssterne ablesen, die über den Ladentisch gehen", behauptet Marianne Melchisedech von der gleichnamigen Gärtnerei. Je näher die Festtage rücken, desto mehr sind die roten Pflanzen gefragt. Selbst wenn cremeweiße Stöcke immer beliebter werden, "der traditionelle Weihnachtsstern ist rot", sagt sie. In dem seit sechs Generationen bestehenden Trierer Traditionsunternehmen werden Weihnachtssterne seit Jahrzehnten kultiviert. Seniorchef Matthias Melchisedech erinnert sich an die eigene Lehrzeit 1967, als die Zimmerpflanze gerade als Dekoration für die Weihnachtszeit in Mode kam: "Mit der Methode des Verdunkelns konnte man die Ausfärbung zur Weihnachtszeit steuern." (siehe Extra)
Ideal für Arrangements


Mittlerweile schmücken sie die Fensterbank schon weit vor der Adventszeit. Für die Übergangszeit wird gerne zu pastellfarbenen Tönen gegriffen. Mit der Princettia-Reihe ist eine neue Züchtungsrichtung aus Japan auf den Markt gekommen, die neben frischen Rosatönen durch einen buschigen Wuchs brilliert.
Reich verzweigte Pflanzen sind ideal für Arrangements, die man von der Seite ansieht. Blickt man von oben auf den Weihnachtsstern, treten Blattmuster und -formen in den Vordergrund. Immer beliebter werden Weihnachtssterne als Tischdekoration. Aus der heimischen Gärtnerei kann man damit auch den Esstisch dekorieren. "Das ist eine Kultur, die wir komplett biologisch aufziehen", sagt die Trierer Gärtnerin.
Denn Vorsicht ist beim Milchsaft des in allen Teilen giftigen Weihnachtssterns geboten. Er tritt aus, wenn Pflanzenteile abgeknickt werden. Empfindliche Menschen können allergisch darauf reagieren. Will man eine Weihnachtssternblüte in die Vase stellen, gibt es einen Floristentrick: Den frisch abgeschnittenen Stiel über eine Flamme halten. Dann versiegt der Milchfluss.
Ob man nun als Hochstamm gezogene Weihnachtssterne bevorzugt, auf marmorierte Festtagsblüher oder Sorten mit gekräuselten Hochblättern setzt, die Pflege ist für alle gleich: "Weihnachtssterne mögen keine Zugluft und keine nassen Füße", fasst Marianne Melchisedech zusammen. Am besten sei lauwarmes Gießwasser. Zu trocken gewordene Exemplare, die die Blätter einrollen, werden in Wasser getaucht.
Bloß keine Staunässe!


Wichtig: ausreichend abtropfen lassen, damit keine Nässe im Übertopf stehen bleibt. Wer in der Küche oder im Wohnzimmer lüfte, solle die Weihnachtssterne auch für die kurze Zeit lieber an einen zugluftfreien Platz stellen. Heizungswärme von unten auf einem Fenstersims dagegen und 20 Grad Raumtemperatur behagen den Gewächsen aus den Tropen. Bevor ein Weihnachtsstern in die gute Stube gelangt, wird er für den Transport gut eingepackt. Weihnachtssterne sind äußerst empfindlich gegen Kälte. Schon auf kühlere Temperaturen unter 15 Grad reagieren sie mit hängenden Blättern.
Extra

Der Hingucker beim Weihnachtsstern sind die farbenprächtigen Hochblätter (Brakteen) um eher unscheinbare Blüten. Sie färben nur aus, wenn die Lichtmenge vorher für die Dauer von circa zehn Wochen unter zehn Stunden bleibt. Man spricht dann von sogenannten Kurztagspflanzen. Ab September werden die auf Weihnachten herangezogenen Pflanzen daher täglich über zwölf Stunden komplett verdunkelt. Zu Hause gelingt das mit Hilfe eines Pappkartons. kf

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