Flecki, Tapsi oder Fajar? Name für Schabrackentapir gesucht

Leipzig (dpa) · Im Leipziger Zoo gibt es einen neuen Publikumsliebling. Ein kleiner gepunkteter Schabrackentapir begeistert die Besucher. Jetzt wird ein Name gesucht. Kann „Pünktchen“ das Rennen machen?

Ein tapsiger Vierbeiner begeistert die Besucher des Leipziger Zoos. Mit gezückter Kamera steht Jung und Alt in der Riesentropenhalle Gondwanaland und verfolgt jeden Schritt von „Tapirchen“, einem vier Wochen alten Tapir-Bullen. „Ich freue mich riesig“, sagt Zoo-Chef Jörg Junhold über den neuen Publikumsliebling. „Tapire werden selten gehalten. Und noch seltener werden Jungtiere geboren.“ Der Zoo kurbelt die Suche nach einem Namen für den Kleinen an. Denn beim Kosenamen „Tapirchen“ soll es nicht bleiben. Weit mehr als 1500 Vorschläge aus dem In- und Ausland sind schon eingegangen.

„Tapsi“, „Flecki“ oder „Pünktchen“ führen die Vorschlagsliste an. Aber große Chancen haben diese Ideen wohl nicht. Mit seinem schwarzen Fell und den hellen Streifen und Punkten sieht „Tapirchen“ im Moment zwar ganz putzig aus. Doch so bleibt er nicht. Schon mit einem halben Jahr wird der kleine Schabrackentapir seine Jungtierfärbung verloren haben. Dann ist er schwarz mit einem breiten weißen Streifen um den Bauch - also nix mehr mit „Pünktchen“ oder „Flecki“.

„Der Name sollte zum Lebensraum der Tapire passen. Wir betrachten unsere Tiere als Botschafter für ihre Artgenossen in freier Wildbahn“, sagt Zoodirektor Junhold. Die vom Aussterben bedrohten Schabrackentapire stammen aus Südostasien. Ein malaiischer Name könnte also das Rennen machen. Und auch solche Vorschläge seien schon zuhauf eingegangen - etwa „Bintang“ (malaiisch für Stern), „Tenuk“ (Tapir) oder „Fajar“, was so viel bedeutet wie Morgendämmerung. „Die Leute machen sich wirklich viel Mühe, recherchieren im Internet die Bedeutung von Namen“, sagt Junhold.

Noch bis zum 18. März - die Frist wurde wegen bundesweiter Tapir-Begeisterung extra verlängert - nimmt der Zoo Ideen entgegen. Die Tapirtaufe soll dann am 27. März sein.

Der Leipziger Zoo hat schon reichlich Erfahrung mit Publikumslieblingen. Heidi, das schielende Opossum, eroberte 2011 die Welt. Die übergewichtige Beutelratte schaffte es als Orakel für die Oscar-Verleihung ins amerikanische Fernsehen. Aber Heidi lebt nicht mehr. Nachdem auch ihre Schwester und ein dritter Artgenosse starben, hat der Zoo seine Opossum-Haltung beendet.

Jetzt steht also ein Schabrackentapir im Rampenlicht. Laut Zoo-Chef Junhold halten nur drei andere Zoos in Deutschland diese Tiere. Der Tapir, dessen nächste Verwandte Nashörner und Pferde sind, hat auch schon mehrere Paten. Ein gleichnamiger Outdoor-Laden hat eine einjährige Patenschaft übernommen. Und auch die Rentnerin Johanna Kühnel hat „Tapirchen“ ins Herz geschlossen. 2500 Euro lässt sich die 83 Jahre alte ehemalige Buchhalterin die Patenschaft kosten. „Weil er so süß ist“, sagt sie. „Das ist er mir wirklich wert.“

Service:

Namensvorschläge nimmt der Leipziger Zoo bis zum 18. März unter folgender E-Mail-Adresse entgegen: taufe@zoo-leipzig.de

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