Mein schöner Garten Früchte en masse

Die Mirabelle ist das edlere Pflaumengewächs. Derzeit gibt es sie zuhauf. Was man beim Pflanzen, Ernten und Verarbeiten beachten sollte.

 Kathrin Hofmeister

Kathrin Hofmeister

Foto: TV/Kathrin Hofmeister

Mit Mirabellen kannst du leckere Marmelade kochen oder Chutney zubereiten, schwärme ich der Freundin vor. Sie hat eine Schwemme. Man kann Pfannkuchen mit Mirabellen backen oder die Pflaumenknödel abwandeln. Gefüllt mit Mirabellen sollen sie mindestens so köstlich sein wie das österreichische Original. Der Fantasie seien ja keine Grenzen gesetzt!

Der Begeisterungsfähigkeit meiner Freundin offensichtlich schon. Als ich vorschlage, zum Rindfleischbraten gedünstete Mirabellen mit Zimt und Nelken aromatisiert, zu servieren, stellt sie mir zwei Eimer voll Mirabellen vor die Tür. Mein Ruf „in der Wildhecke purzeln die Wildpflaumen nur so von den Bäumen und warten aufs Aufsammeln“ verhallt ungehört. Aber ich habe eine Flotte Lotte. Sobald die Steinfrüchte entsteint sind, ist das Durchpressen des Fruchtfleisches mit dem manuellen Küchengerät kein Problem. In ihrer aromatischen Süße sind die Mirabellen meinen Wildpflaumen weit überlegen.

Beide gehören zu den Pflaumengewächsen. Dass Mirabellen das edlere Obst sind, lässt sich an der Geschichte der wohl berühmtesten Sorte ablesen: Die Mirabelle von Nancy entwickelte sich aus zwei ursprünglichen Pflaumensorten. Im 15. Jahrhundert entdeckte sie der französische König René von Anjou in Asien und führte sie in Europa ein. Noch heute ist die Sorte beliebt.

Im Container werden die Obstgehölze jetzt vermehrt angeboten und können jederzeit gepflanzt werden. Beim Pflanzen sollte man beachten, dass die Veredlungsstelle frei über der Erde bleibt (5 bis 10 cm). In den ersten zwei Jahren nach der Pflanzung ist kein Schnitt nötig. Danach lichtet man Mirabellenbäume nach der Ernte aus. Auch Äste, die unter der Last ihrer Früchte zusammengebrochen sind, sollte man sofort abschneiden. So kann die Wunde besser verheilen. An einer der Wildpflaumen ist das der Fall. Wer sich fragt, was aus deren Erntesegen geworden ist, den kann ich beruhigen: An den überreifen Früchten laben sich Vögel und Insekten. Sogar einen Admiral-Schmetterling habe ich schon gesehen.

Kathrin Hofmeister

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