Fünf sind ausgerutscht

Winterreifen müssen unter ungünstigen klimatischen Bedingungen ein sicheres Fahren mit dem Kraftfahrzeug ermöglichen. Dass diese Forderung längst nicht alle Aspiranten erfüllen, erwies sich im Test.

Trier. (red/td) Immer mehr Fahrer vertrauen im Winter auf die Vorteile von M+S-Reifen. Ob auf trockener oder nasser Fahrbahn, bei Schnee oder Eis. Ein Winterreifen muss die Antriebs-, Lenk- und Bremskräfte des Autos allzeit sicher auf die Straße bringen. Anforderungen, die nicht alle Anbieter unter einen Hut bekommen, wie die Stiftung Warentest in ihrer aktuellen Untersuchung von 34 Winterreifen feststellte.

Beim Bremsen auf nasser Fahrbahn disqualifiziert



Fünf Reifen wurden mit "mangelhaft" bewertet. Wer auch im Winter mit Sommerreifen fährt, gefährdet sich und andere. Die Gummimischung von Sommerreifen verhärtet bei abnehmender Außentemperatur. Die Folgen sind zum Beispiel längerer Bremsweg, weniger Zugkraft und geringerer Seitenhalt in Kurven.

Winterreifen, erkennbar am Schneeflockensymbol auf der Reifenflanke und dem Buchstabenkürzel "M+S" für "Matsch und Schnee", bleiben dank einer speziellen Gummimischung bei Kälte länger elastisch, was die Griffigkeit verbessert.

Dazu kommen Lamellen in den Profilblöcken. Sie ermöglichen eine bessere Haftung auf Schnee und Eis.

Schon beim Bremsen auf nasser Fahrbahn disqualifizierten sich die Kleinwagenreifen von Marangoni, Federal und Sava sowie die größeren Reifen von Goodride und Kenda.

Testfahrer mit feuchten Händen



Bei den Fahrversuchen auf dem verschneiten Alpenpass wären Sommerpneus absolut chancenlos. Firestone und Pneumant zeigten auf Schnee deutliche Schwächen in der Zugkraft und Seitenführung. Sie kommen schwerer vom Fleck und bleiben in Kurven nur "ausreichend" in der Spur. Auf Eis war keiner der Testreifen besser als "befriedigend". Immerhin ist aber auch keiner "mangelhaft".

Das schaffen zwei Testreifen ausgerechnet im Prüfabschnitt "Trockene Fahrbahn". Der 185er-Reifen von Federal sorgte mit "mangelhafter" Fahrstabilität und "mangelhaftem" Handling für feuchte Hände bei den Testfahrern. Kaum besser ist der 205er-Reifen von Goodride. Viele Reifen mit geringem Rollwiderstand, haften schlecht bei Nässe. Alle fünf "mangelhaften" Winterreifen erreichen beim Rollwiderstand zwar ein "gut", sind aber "mangelhaft" auf nasser Fahrbahn.

Zum Glück gibt es auch Reifenhersteller, die den Zielkonflikt besser lösen. Wichtig ist auch, dass der Reifen lange hält. Neben den Testsiegern von Continental und Vredestein erwies sich der Kleinwagenreifen Kléber Kris alp als besonders abriebfest.

Bei den Großen überzeugt neben Continental der traditionell langlebige Michelin, der rund 50 Prozent länger hält als der Durchschnitt der Testreifen.

Weitere Themen im test-Oktober-Heft: Digitalkameras, Druckerpatronen und Stromtarife.

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