Gemüsegarten Keimsaaten für die Extraportion Vitamine

Trier · TV-Garten im Dezember: Wenn der Garten ruht, geht’s mit Grünkraut im Miniformat, den Mikro-Greens, auf der Fensterbank weiter.

 Kresse ist das klassische Mikro-Green. Länger gekeimt als Sprossen, aber noch kein ausgereiftes Gemüse, sind Keimsaaten die ideale Vitaminquelle auf der Fensterbank. Aber auch in Garten spricht man von Mikro-Greens, wenn Blattgemüse wie roter Mangold in ganz jungem Stadium geerntet wird.

Kresse ist das klassische Mikro-Green. Länger gekeimt als Sprossen, aber noch kein ausgereiftes Gemüse, sind Keimsaaten die ideale Vitaminquelle auf der Fensterbank. Aber auch in Garten spricht man von Mikro-Greens, wenn Blattgemüse wie roter Mangold in ganz jungem Stadium geerntet wird.

Foto: Kathrin Hofmeister

„Klein und grün“ kommt der Bezeichnung Mikro-Greens schon recht nah. „Klein, aber oho“, beschreibt die Grünkraft-Spender noch besser. Größer als Sprossen, aber immer noch eine Keimsaat, sind Mikro-Greens Gemüsepflanzen, die man erntet, nachdem sich das erste Grün zeigt. Der Klassiker ist Kresse. Aber auch Brokkoli, Möhren oder Zwiebeln kann man als Mikro-Green ziehen.

Man baut sie nicht zur Frucht- und Wurzelgewinnung an. Anstelle eines ausgewachsenen Salatkopfs oder strotzender Spinatrosetten schneidet man die zarten Blätter kurz nach dem Aufkeimen ab. Als Baby-Spinat oder zarter Blattschnittsalat kennt man Mikro-Greens auch aus dem Freilandanbau.

Das praktische an den Keimsaaten ist, dass man sie problemlos auf der Fensterbank ziehen kann. Ursprünglich sind Keimsaaten sogar als Vitaminquelle in der kalten Jahreszeit entdeckt worden. Denn in den aus Samen gezogenen Kraftpaketen liegen Nährstoffe noch in konzentrierter Form vor. Das Superfood liefert Vitamine, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.

Konkrete Nährwert-Angaben zu geben ist allerdings schwierig. Je nachdem wie sich Licht, Wärme, Feuchtigkeit und Erntezeitpunkt ändern, verändert sich auch der Nährstoffgehalt. Deshalb laufen Mikro-Greens unter Lebensmitteln.

Doch kann es so manche der Immunsystem stärkenden Keimsaaten mit vitalisierenden Nahrungsergänzungsmitteln aufnehmen. Bockshornklee beispielsweise ist reich an Vitamin A und Eisen. Brokkoli schreibt man sogar Krebs abwehrende Kräfte zu.

Einsteiger beginnen meist mit Klassikern wie Radieschen oder Senf. Sie sind einfach zu ziehen. Salatrauke besitzt den typisch pikanten Geschmack, der Mikro-Greens zur idealen Frischwürze für Salat, Fleisch, Reis- oder Nudelgerichte macht. Koriander wird durch die asiatische Küche immer beliebter. Der kräftig nussige Geschmack der Sonnenblume passt sehr gut zu Käse und Früchten.

Mit Vorliebe werden Mikro-Greens zum Garnieren verwendet. Will man Farbe reinbringen, bieten sich Rotklee und Rotkohl an. Sie kriegen rote Füße, wenn man sie lange genug keimen lässt.

Wie lange die Keimsaaten bis zur Ernte brauchen ist abhängig von der Art. Eine Kresse keimt schnell und ist schon nach wenigen Tagen erntereif. Andere brauchen bis zu fünf Wochen. Häufig gibt man Erntelängen an. Asia-Salate kann man abschneiden, sobald sie drei bis vier Zentimeter gekeimt sind und auch ein Daikon-Rettich hat seine ideale Erntelänge bei drei bis fünf Zentimeter erreicht. Bockshornklee sollte man dagegen schon bei ein bis zwei Zentimeter abschneiden.

Aber selbst das ist nur ein Anhaltspunkt. Wie lange man die Pflanzen keimen lässt, ist Geschmacksache. Meist gilt: Je kleiner die Grünpflanzen sind, umso milder schmecken sie. Bestes Beispiel ist die Blattzichorie. Ihre Bitterstoffe entwickeln sich erst im grünen Bereich. Daher wird sie umso bitterer, je länger sie wächst.

Der Sinn der Grünkraft auf der Fensterbank ist es natürlich, frisch zu ernten. Mikro-Greens sollte man nicht im Kühlschrank lagern oder sie gar einfrieren. Das zerstört ihre wertvollen Vitamine. Nach der Wintersaison, geht es mit den Mikro-Greens im Garten oder auf Balkon und Terrasse weiter. Die platzsparenden Keimsaaten eignen sich besonders gut für Stadtgärtner.

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