Tipps für Hobbygärtner Gartenhecken – zwischen Schutz und Show

Hecken können im Garten verschiedene Funktionen übernehmen, vom Sichtschutz der klassischen immmergrünen Laubhölzer bis zum spektakulären Kontrastpunkt lockerer Blütenhecken. Bei Auswahl, Pflanzung und Pflege gibt es einiges zu bedenken.

 Blühende Hingucker: Pinkfarbene Azalee-Hecken.

Blühende Hingucker: Pinkfarbene Azalee-Hecken.

Foto: Getty Images/iStockphoto/ysuel

Es muss nicht immer die klassische Lorbeer-Hecke sein. Zwar ist der Kirschlorbeer eine gerne verwendete Gartenbegrenzung, weil er schnell wächst, blickdicht ist und immergrün. Auch benötigt man wegen des breiten Wuchses pro Meter Grenze nur zwei, maximal drei Sträucher. Dennoch gibt es viele attraktive Alternativen zum deutschen Gartenklassiker. Neben der reinen Optik und den Wuchs- und Pflanzeigenschaften sollte man sich Gedanken darum machen, welche Funktionen die Hecke übernehmen soll.

Da wäre einmal die Funktion der Grundstücksbegrenzung. Das kann bereits eine hüfthohe Bepflanzung wie etwa der Strauchefeu oder die Grüne Heckenberberitze leisten. Beide Pflanzen erreichen eine Höhe von etwa 50 bis 80 Zentimetern. Soll die Hecke gleichzeitig vor neugierigen Blicken schützen, empfehlen sich Sichtschutz-Hecken, die zwischen zwei und drei Meter hoch werden können. Hierzu gehört die Weißdorn-Hecke mit einer maximalen Höhe von 250 Zentimetern, die oben erwähnte Lorbeerhecke, beispielsweise der Kirschlorbeer, mit einer Maximalhöhe von zwei Metern oder Nadelgehölzer wie der Große Lebensbaum. Letzterer kann bis zu drei Meter Höhe erreichen. Ist eine solche Hecke geplant, sollte man vorher einen Blick ins Nachbarschaftsrecht werfen, um Rechtsstreitigkeiten auszuschließen. Ist die Beziehung zu den Nachbarn gut, kann man sich natürlich auch auf eine gemeinsame Grenzbepflanzung einigen und sich die Kosten für Anschaffung und Pflege der Pflanzen künftig teilen.

Hecken erfüllen weitere Funktionen im Garten. Die Pflanzen können auch als Windschutz dienen, damit es auf der heimischen Terasse auch bei steifer Brise noch schön gemütlich ist. Dabei sind sie Mauern wegen ihrer unebenen Oberfläche überlegen, in der sich der Wind sozusagen verfängt. Auch hier bietet sich der obene bereits erwähnte Lebensbaum an, da er im Sommer wie im Winter dicht ist. Eine etwas raumforderndere – und damit für die Terassenbepflanzung eher ungeeignete – Variante ist die mehrreihige Anpflanzung von kleinen, mittelhohen und hohen Pflanzen hintereinander. Hier bieten sich frei wachsende Pflanzen an, deren Kombination nahezu beliebig erfolgen kann. Aus optischen Gründen empfiehlt es sich, saisonale Schwerpunkte zu setzen.

Doch die Gartenhecke muss nicht notwendigerweise als Grundstücksgrenze und Windfang fungieren. Sie kann einen edlen Zierrahmen innerhalb des Gartens bilden, mit dem sich beispielsweise Sitzgruppen, Bänke oder auch Beete einfassen lassen. Gerne verwendet wird hier der Buchs, der allerdings wegen des grassierenden Buchsbaumzünslers zusehends an Attraktivität verliert. Alternativen sind hier etwa der Spindelstrauch oder Pachysandra-Gehölze, auch Dickmännchen genannt. Hat man nun den Verwendungszweck im Garten geklärt und sich für eine Form entschieden, geht es ans Anpflanzen. Und sofort stehen die nächsten Entscheidungen ins Haus. Greift man eher auf sogenannte wurzelnackte Pflanzen zurück, oder doch eher auf Container- oder Ballenware? Erste bieten gleich mehrere Vorteile: sie sind günstiger und leichter zu transportieren. Das ist vor allem dann vorteilhaft, wenn man viele Pflanzen einer Art benötigt. Auch muss man nicht so schwer schleppen, wie bei Pflanzen, die bereits über Blätter und Erdreich zwischen den Wurzeltrieben verfügen. Zudem können sie in kleineren Pflanzlöchern gesetzt werden – wieder weniger Arbeit. Doch selbstverständlich gibt es auch einen Nachteil: die begrenzte Pflanzzeit. Diese beschränkt sich auf wenige Wochen im Herbst oder im Frühjahr.

Als Alternative kann man auf Ballenpflanzen zurückgreifen. Diese werden mit einem Erdballen um die Wurzel verkauft und mit ebendiesem aus dem Feld gestochen, das heißt sie wachsen frei. Das erleichtert den Pflanzen das Anwachsen im Garten, allerdings sind sie auch entsprechend teurer. Sie sollten im Frühjahr oder im Herbst gepflanzt werden.

Containerpflanzen werden in einem Anzuchttopf ausgesät und bei entsprechender Größe umgetopft. Wird die Containerpflanze schließlich in den Garten gesetzt, wächst sie wegen ihres ausgeprägten Wurzelwerks besonders gut an und wächst vor allem im ersten Jahr nach Pflanzung besonders stark. Sie kann – außer während der Frostperioden – ganzjährig ausgebracht werden. Allerdings ist sie auch die teuerste Variante.

Hecken werden in der Regel per Grabenpflanzung angelegt. Dieser sollte etwa 40 Zentimeter tief ausgehoben und am Grund aufgelockert werden. Der Aushub wird an nur einer Seite gelagert und mit Kompost oder Pflanzenerde aufgewertet. Danach stellt man die Pflanze in den Graben und füllt diesen mit dem Aushub auf. Das geht zu zweit natürlich am besten. Der Pflanzabstand der einzelnen Setzlinge hängt von der Pflanzenart ab. Baumschulen raten dazu, vor allem in der Anfangsphase lieber größere Lücken hinzunehmen, als zu dicht zu setzen. Sind die Pflanzen ausgebracht wird die Erde verdichtet und gut gewässert.

 Handschuhe, Schutzbrille, Gehörschutz und ein sicherer, zweihändiger Griff  sind beim Arbeiten mit der elektrischen Heckenschere wichtig.

Handschuhe, Schutzbrille, Gehörschutz und ein sicherer, zweihändiger Griff  sind beim Arbeiten mit der elektrischen Heckenschere wichtig.

Foto: Getty Images/ istock/brytta
 Ein konischer, also nach unten breiter werdender Schnitt, entspricht dem natürlichen Wuchs der Thujapflanze. Nadelhölzer sollte man nur einmal im Jahr schneiden, raten Experten.

Ein konischer, also nach unten breiter werdender Schnitt, entspricht dem natürlichen Wuchs der Thujapflanze. Nadelhölzer sollte man nur einmal im Jahr schneiden, raten Experten.

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  Blickdicht, aber durchlässig: Sattgrüne Hainbuche (hinten), dunkelrote Berberis (Mitte) oder leuchtend grüner Liguster machen Abgrenzungen durchlässiger.

Blickdicht, aber durchlässig: Sattgrüne Hainbuche (hinten), dunkelrote Berberis (Mitte) oder leuchtend grüner Liguster machen Abgrenzungen durchlässiger.

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 set of plants in top view isolated on white background for garden and landscape architecture

set of plants in top view isolated on white background for garden and landscape architecture

Foto: Getty Images/ iStockphoto/numismarty
 Rund oder gerade: Hecken passen sich der Gartenform an.

Rund oder gerade: Hecken passen sich der Gartenform an.

Foto: Getty Images/ iStockphoto/numismarty

Wer über richtig viel Platz verfügt und ein optisches Highlight im Garten haben möchte, kann sich auch eine sogenannte lockere Hecke anschaffen. Diese zeichnet sich durch ihre große Blütenpracht aus, die aus der Mischen verschiedener Blütenfarben und Blühzeiten ergibt. Hier bieten sich Laubsträucher wie Goldglöckchen oder Wildrosen an, Rhododendron und immergrüne Pflanzen wie die Kissenberberitze sowie Strauchrosen runden die Blühhecke ab. Die Kombinantionsmöglichkeiten sind groß. Wer sich nicht in Details verlieren will, kann sich die perfekte Mischhecke bei der Baumschule des Vertrauens kaufen oder zusammenstellen lassen.

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