Garten Zwischen Beeren- oder Blüten-Skimmien entscheiden

Für das adventliche Arrangement vor der Haustür oder auf Balkon und Terrasse bin ich immer auf der Suche nach dekorativen Pflanzen, die Minusgraden trotzen. Fündig bin ich bei einem Gehölz namens Skimmie geworden.

Kathrin Hofmeister.

Kathrin Hofmeister.

Foto: TV/Kathrin Hofmeister

Den meist in Topfformat angebotenen Strauch mit schönem, gelackten, immergünen Laub gibt es mit besonders attraktiven Blütenknospen oder schmuckvollen Beeren. Das kommt daher, dass es männliche und weibliche Pflanzen gibt. Man spricht von Zweihäusigkeit. Beeren setzen nur weibliche Pflanzen an. Dafür sind ihre Blütentrauben eher unauffällig. Letztes Jahr hatte ich mich für eine Beeren-Skimmie entschieden. Dieses Mal sollen es Blüten-Skimmien sein – und zwar nicht irgendwelche, sondern die Züchtungen des Niederländers André Moerings. Sie gelten als große Verbesserung herkömmlicher Skimmien. Seine Sorten der Rubesta-Serie strotzen vor Vitalität. Sie haben besonders große Blüten und leuchtende Farben. Es gibt sie in Rot, Pink und Weiß, wobei die lang anhaltenden Knospen bereits die Farben durchschimmern lassen und sich die Töne im Aufblühen aufregend verändern können. Beim Interview mit André Moerings habe ich ihn gefragt, was es bedeutet, wenn auf den Sortenschildern steht, eine Rubesta Dani beispielsweise blühe von September bis März. Das wäre ja ein Winterwunder. Tatsächlich haben Skimmien, so Moerings, „geschlossene Blütenknospen, die den ganzen Winter über ihren Zierwert behalten. Im Frühjahr springen sie dann richtig auf, duften wunderbar und sind eine der ersten Nahrungsquellen für Bienen und andere Insekten.“ Normalerweise beginnt die Vollblüte im April. „Das hängt aber sehr stark von der Temperatur ab.“ Apropos Temperatur: Wie frostempfindlich sind die Immergrünen? „Gar nicht frostempfindlich“, sagt Moerings. Aufpassen müsse man nur bei anhaltendem Frost mit kalten Winden. Friert der Wurzelballen ein, kann die Pflanze austrocknen. Das ist also wie bei allen winterharten Kübelpflanzen: Den Topf wickele ich mit Luftpolsterfolie ein und lege, wegen der Zierde, einen Stoffmantel drum herum. Hat der Experte noch einen Pflegetipp? Bei seinen Züchtungen im Gewächshaus habe er immer Musik an. „Skimmien lieben Musik aus den 60er und 70er Jahren“, meint der bereits in Rente gegangene Züchter aus Boskoop, dessen eigene prägende Musikphase erstaunlicherweise in dieselbe Zeit fallen dürfte. Ich denke, man kann ihnen auch ein Adventslied trällern.

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