Kolumne Garten Trockenblumen sind wieder gefragt

Für diese Kolumne über das Wiederaufleben (revival) der Trockenblumen will ich ohne Anglizismen auskommen. Strohblume und andere Vertreter des Trockenflors sind dann nicht einfach wieder „in“. Sie treffen den Zeitgeschmack.

Kathrin Hofmeister

Kathrin Hofmeister

Foto: TV/Kathrin Hofmeister

Sorry - also Entschuldigung, könnte man jetzt denken, sind Strohblumen nicht der Inbegriff einer altmodischen Blume? Das ist ja das verrückte (crazy). Ihr angestaubtes Vorstellungsbild (Image) macht sie wie geschaffen für den angesagten Stil eines rückwärtsgewandten Aussehens in der Floristik mit dem man in der Vorstellung die gute alte Zeit verbindet (Vintage-Look). Besonders beliebt sind derzeit filigrane Metallringe, die nur zur Hälfte mit getrockneten Blumen drapiert werden (Loop). Trockenblumen lassen sich aber auch problemlos mit anderen Vasenblumen kombinieren und in abwechslungsreiche Arrangements einbinden. So entstehen die locker-lässigsten (coolsten) Sträuße. Zum Trocknen muss man Strohblume, Meerlavendel (auch als Statice bekannt) und Trommelstock (das sind diese wiederentdeckten Einjährigen, deren kugelige, gelbe Blütenköpfe auf langen drahtigen Blütenschäften sitzen) anders behandeln. Einen kurzen Überblick gibt eine Auflistung der zu tuenden Dinge (To-do-List): Will man Strohblumen konservieren, schneidet man sie am besten halb geöffnet und hängt sie für zwei bis drei Wochen kopfüber an einen schattigen, luftigen und kühlen Platz. Schneller funktioniert es mit Trockensalz oder Silicagel. Alles kinderleicht (easy). Meerlavendel sollte zum Trocknen voll erblüht sein. Trommelstock (Drumstick) sollte noch frisch gelb leuchten. Die Blütenfarbe lässt sich besonders gut erhalten, wenn man mit pflanzlichem Glycerin trocknet. Hortensienblüten beispielsweise werden für ein schönes Aussehen bevorzugt mit dem Stoff aus der Kosmetik behandelt. Die getrockneten Pflanzen sind schnell zur Hand, wenn ein Geschenk verziert werden soll. Das liegt im Trend. Die „Entwicklungstendenz“ ist jetzt aber wirklich längst eingedeutscht. Und neu Aufgelegtes kommt mit ein bisschen englischer Wortentlehnungen halt doch modischer (stylish) rüber.

Darauf fliegen nicht nur Bienen: Der Alpen-Mannstreu ist eine attraktive, heimische Distelart aus dem Gebirge, die auch als Gartenstaude angeboten wird.

Darauf fliegen nicht nur Bienen: Der Alpen-Mannstreu ist eine attraktive, heimische Distelart aus dem Gebirge, die auch als Gartenstaude angeboten wird.

Foto: Kathrin Hofmeister
 Zum Trocknen sollten Strohblumen noch nicht voll erblüht sein.

Zum Trocknen sollten Strohblumen noch nicht voll erblüht sein.

Foto: Kathrin Hofmeister

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