Verrückterweise bin ich mit meinem Wunsch, „die Amaryllis soll auf Heiligabend blühen“ ,nicht viel zu früh dran, sondern zu spät. Sechs bis acht Wochen dauert es vom Eintopfen der Zwiebel bis zur Blüte. Ich hätte es mir Anfang November rot im Kalender anstreichen sollen – so rot, wie viele der schönen Amaryllis an Weihnachten blühen. Wer die prächtigen Blumen Ende des Monats in seine Adventsdekoration einbauen will, muss also bereits auf getopfte Exemplare zurückgreifen, die jetzt überall im Handel angeboten werden. Weil Rittersterne aber auch schön für die Winterzeit nach Weihnachten sind, lohnt sich das Eintopfen noch in den nächsten Wochen. Ich finde sogar, man ist in der Farbwahl freier.

Beim Eintopfen der Zwiebeln gibt es ein paar Dinge zu beachten. Als Erstes wählt man den Topf nicht zu groß. Zwischen Rand und Zwiebel sollten nicht viel mehr als zwei Zentimeter Abstand rundherum bleiben. Der Topf besteht am besten aus atmungsaktivem Ton. Wem das nicht festlich genug wirkt, der stellt den Tontopf später in einen Übertopf oder bindet ihn in ein stimmungsvolles Arrangement ein. Der Topf muss ein Abzugsloch haben. Eine dünne Drainageschicht am Topfboden sorgt dafür, dass überschüssiges Wasser abfließen kann. Als Topferde eignet sich jede normale Blumenerde. Und jetzt kommt’s: Anders als alle frühlingsblühenden Zwiebelblumen, die man den ganzen Herbst etwa doppelt so tief im Garten und in Pflanzkübeln verbuddelt hat, setzt man die dicke Zwiebel des Rittersterns nicht komplett ein. Knapp die obere Hälfte sollte oben rausschauen. Zu Beginn gießt man nur wenig, etwa ein Mal pro Woche. Sobald die Zwiebel durchtreibt, braucht sie täglich Wasser. Nun kann man ihr beim Wachsen zusehen. Das Aufblühen ist ein besonderes Schauspiel auf der Fensterbank. Hier steht sie am besten, denn Amaryllis brauchen viel Licht.