Gesundheit „Generation Sandwich“: Das macht den Spagat leichter

Trier  · () Bei der Telefonaktion haben Fachleute TV-Lesern Tipps gegeben, die Kinder erziehen und Eltern pflegen, die sogenannte „Generation Sandwich“.

Gesundheit: „Generation Sandwich“: Das macht den Spagat leichter
Foto: dpa/Peter Gercke

 Ich bin berufstätig, kümmere mich um Haushalt und Kinder sowie um meine demente Mutter. Mir wächst das alles über den Kopf. Haben Sie einen Tipp?

Dr. Christina Lukas, Diplom-Psychologin der Lebensberatungsstelle des Bistums Trier in Bitburg: Es ist wichtig, dass Sie auch die eigenen Bedürfnisse wahrnehmen, dass Sie erkennen, was Sie brauchen. Gönnen  Sie sich jeden Tag etwas für sich: Legen Sie die Beine nach dem Essen mal hoch, trinken Sie gemütlich einen Kaffee oder lesen Sie in Ruhe die Tageszeitung. Abends sollten Sie mit dem Gefühl ins Bett gehen, dass Sie etwas für sich getan haben. Wenn möglich, nehmen Sie andere Angehörige mit ins Boot und grenzen Sie sich von zusätzlichen Verpflichtungen ab, indem Sie öfter Nein sagen. Wichtig ist ebenso, in der Familie über die Situation zu sprechen! Und nicht alles muss perfekt sein.

Ich habe ständig das Gefühl, die Vollzeitpflegekraft meiner Mutter entlasten zu müssen, da ich einerseits weiß, was sie leistet, aber auch nicht sicher bin, ob sie die Aufgaben in meinem Sinne erfüllt. Aber das überfordert mich.

Elfriede Mommenthal-Aymanns, Mitarbeiterin im Kompetenzzentrum für angewandte pädagogische Psychologie (KAP) in Trier: Sie können sich und die Vollzeitpflegekraft mit Hilfe eines Plans entlasten, den sie gemeinsam aufstellen. Das könnte beiden Seiten mehr Handlungssicherheit geben. Trauen Sie der Pflegekraft zu, die Aufgaben verantwortungsvoll zu übernehmen, und bleiben Sie mit ihr im Gespräch. Hilfreich und emotional entlastend kann auch der Austausch mit anderen pflegenden Angehörigen sein. Dazu gibt es Angebote  der Pflegeselbsthilfe in Rheinland-Pfalz (www.pflegeselbsthilfe-rlp.de).

Ich bin berufstätig, habe zwei pubertierende Kinder, und mein Vater benötigt zunehmend Hilfe. Ich merke, dass ich etwas unternehmen muss. Wo kann ich mich informieren?

Barbara Görge, Diplom-Heilpädagogin der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe des Palais in Trier: Beratung bekommen Sie bei den Pflegestützpunkten im Land, auch in der Region. Wenn man Aufgaben in fremde Hände legen kann, kann man Überforderung vorbeugen und die schönen Seiten des Zusammenseins mit den alten Eltern wieder mehr genießen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort