Wichtiges Organ Woran man erkennt, dass mit der Schilddrüse vielleicht etwas nicht stimmt

Erkrankungen der Schilddrüse können in jedem Alter auftreten. Ein Gesundheits-Experte erklärt, worauf bei diesem Organ besonders geachtet werden muss.

 Zur Diagnose einer möglichen Schilddrüsen-Fehlfunktion kommt auch Ultraschall zum Einsatz.

Zur Diagnose einer möglichen Schilddrüsen-Fehlfunktion kommt auch Ultraschall zum Einsatz.

Foto: dpa-tmn/Andriy Popov

Die Schilddrüse liegt wie ein Schmetterling um die Luftröhre direkt unterhalb des Kehlkopfes. Sie bildet Hormone, die für unseren Stoffwechsel wichtig sind. Erkrankungen dieses Organs können in jedem Alter auftreten.

Hierbei handelt es sich entweder um Fehlfunktionen (Über- oder Unterfunktion) oder Veränderungen von Größe und Beschaffenheit (Knoten, Tumore). Diagnostiziert werden diese mittels Laborwertbestimmung, Ultraschall und unter Umständen einer so genannten Szintigrafie.

Einige der Erkrankungen können oder müssen mittels Operation behandelt werden. Hierzu gehört die Vergrößerung der Schilddrüse bei normalem Schilddrüsenhormonhaushalt, der so genannte Kropf. Dieser kann zur Einengung der Luft- und Speiseröhre mit Luftnot und Schluckstörungen führen. Patienten berichten oft, dass der Hemdkragen immer enger wird. In diesem Fall ist die Operation die beste Methode.

Hinweise auf eine Erkrankung der Schilddrüse

In manchen Fällen bildet die Schilddrüse immer weiter Schilddrüsenhormone, so dass es zu einer Überfunktion kommt. Es treten Symptome wie Schwitzen, Nervosität, Durchfälle und ähnliches auf. Für diese Überfunktion können Autoantikörper gegen das Schilddrüsengewebe verantwortlich sein. Man nennt diese Erkrankung Morbus Basedow.

Wenn die Schilddrüse wie ein defekter Heizkörper läuft

Zum anderen kann es sein, dass sich einzelne Anteile der Schilddrüse nicht mehr an den vorgegebenen Regelkeislauf halten und unkontrolliert immer weiter Schilddrüsenhormone produzieren. Man kann sich dies vorstellen, wie einen Heizkörper, der immer weiterheizt, obwohl die gewünschte Raumtemperatur bereits erreicht ist. Hier kann neben der Radiojodtherapie gegebenenfalls auch eine Operation sinnvoll sein. Das optimale Behandlungskonzept wird individuell mit jedem Patienten und jeder Patientin besprochen und festgelegt.

Besteht der Verdacht auf eine bösartige Veränderung des Schilddrüsengewebes, sollte meist operiert werden. Die Schilddrüsenoperationen werden bei nicht zu stark vergrößerten Schilddrüsenlappen mit der Schlüssellochtechnik durchgeführt. Durch die modernen Operationstechniken (Lupenbrille, beständige Kontrolle des Stimmbandnervs während der Operation) stellt die Operation eine komplikationsarme, wenig belastende Behandlungsmethode dar.

Professor Dr. Pan Decker, Chefarzt der Chirurgie I, Klinikum Mutterhaus

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