Gut gerannt

Die Stiftung Warentest hat 13 Herrenlaufschuhe auf einen Testmarathon geschickt. Das Ergebnis, veröffentlicht in der Juniausgabe der Zeitschrift test, ist erfreulich. Spitzenreiter waren Schuhe von Adidas und Nike.

Berlin. (td) Getestet wurden so genannte Neutrallaufschuhe, auch Cushionschuhe genannt, für leichte bis schwerere Läufer, die keine oder kaum Fußfehlstellungen oder sonstige orthopädische Probleme haben. Neun Modelle schnitten "gut" ab, der Rest war "befriedigend". Die Siegermodelle, Adidas adiStar CSH 5 und Nike Air Vomero, sind "sehr gut" gedämpft, etwa gleich schwer und kosten rund 140 Euro. Erfahrene Läufer als Tester

Die Schuhe wurden zunächst im Rahmen der praktischen Prüfung von 20 erfahrenen Läufern getestet. Nach Abschluss des Lauftests hatte jeder Schuh 180 Kilometer zurückgelegt. Favoriten der Testläufer waren die beiden Adidas-Modelle und der Mizuno Wave Precision 7. Weniger anfreunden konnten sie sich mit dem New Balance 755 und dem Reebok Premier Aero, für die es am häufigsten negative Kommentare zu Druck- und Scheuerstellen gab.Im Anschluss an den Lauftest wurden umfangreiche biomechanische Tests durchgeführt, um die Qualität der Schuhe mittels physikalischer Messungen zu bestimmen. Außerdem beurteilten zwei Experten die orthopädischen Eigenschaften. Die gemessenen Werte erlauben Rückschlüsse darauf, wie die Schuhe harte Stöße dämpfen, wie der Fuß gestützt wird und wie sich der Druck über die Fußfläche verteilt. Spitzenreiter im Labor war der Nike Air Vomero. Er liegt sowohl bei der Stoßdämpfung als auch bei der Druckverteilung vorn, was unter anderem auf die nachgiebige Struktur seines Fersenpolsters zurückgeführt werden kann. Relativ hart und wenig gedämpft ist der Puma Complete Concinnity, dessen schräge Schnürung ins Auge fällt. Die stärkste Pronationskontrolle (Stützfunktion) bieten der Asics Gel-Nimbus und der New Balance 755, die geringste der New Balance 1061. Fersenfutter im Schuh angescheuert

Erstmals wurde ein automatischer Dauertest durchgeführt, bei dem die Schuhe mit einem Stempel im Fersenbereich bearbeitet werden. Das imitiert Druckbelastungen über eine Laufstrecke von etwa 1000 Kilometern. Bei einigen Modellen war das Fersenmaterial danach deutlich verändert. Auf die Laufeigenschaften scheint sich das aber nicht negativ auszuwirken.Zwei andere Dauertests der Schuhe brachten Schwächen ans Licht. Bei der Prüfung der Scheuerbeständigkeit des Fersenfutters und der Biegefestigkeit der Sohlen schwächelten drei Schuhe: Beim Puma war das Fersenfutter deutlich angescheuert, New Balance 755 und Reebok hatten Risse in der Sohle. Erfreulicher fiel das Ergebnis bei der Schadstoffsuche aus. Bis auf geringe Spuren bei zwei Schuhen war nichts Schädliches nachweisbar.Der Text entstand in Zusammenarbeit mit der Stiftung Warentest.

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