Hilfe in der Not

Passwörter, Verträge, Versicherungen: Bei der Übernahme eines Unternehmens gibt es viele Dinge zu klären. Doch was, wenn dazu keine Zeit mehr bleibt? Mit Hilfe des Notfall-Handbuchs der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier können Unternehmer den Ernstfall vorbereiten.

 Wichtige Daten zu notieren ist für ein Unternehmen überlebenswichtig, lohnt sich auf jeden Fall aber auch für jeden privaten Bürger. Foto: IHK/Sebastian Klipp

Wichtige Daten zu notieren ist für ein Unternehmen überlebenswichtig, lohnt sich auf jeden Fall aber auch für jeden privaten Bürger. Foto: IHK/Sebastian Klipp

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Der eigene Betrieb ist für einen Unternehmer oft wie ein eigenes Kind. Man setzt es in die Welt, sieht es wachsen und möchte um jeden Preis, dass es gut versorgt ist. Für unsere Kinder sorgen wir dafür, dass sie auch im Fall des eigenen Todes versichert sind. Doch was passiert mit dem Unternehmen, wenn der Chef für längere Zeit ausfällt oder gar den Betrieb übergeben muss? Eine Vorsorge für solche Fälle wird oft unterschätzt oder gar nicht bedacht.
Das Notfall-Handbuch der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier macht es Unternehmern leicht, eine Art Testament für das Unternehmen anzulegen. Mit einer Checkliste aller wichtigen organisatorischen Dinge, die es zu beachten gilt, steht es ihnen als Ratgeber zur Seite. Das Notfall-Handbuch ist bei der IHK Trier erhältlich oder kann unter <%LINK auto="true" href="http://www.ihk-trier.de" text="www.ihk-trier.de" class="more"%> heruntergeladen werden. Wenn Sie die folgenden zehn Punkte beachten, haben Sie schon vieles richtig gemacht:

Krisenstab:
Fällt der Geschäftsführer unverhofft aus, kommt es oft zu Unklarheiten, wer die Entscheidungen trifft. Um dieses Chaos zu vermeiden, sollten Unternehmer vorsorglich einen Krisenstab bestimmen. Dies sollte ein kleiner Kreis von Personen sein, die mit den nötigen Informationen zur Leitung des Betriebs vertraut sind. So kann die Zeit bis zur Unternehmensübernahme überbrückt werden.
Unternehmensnachfolge klären:
Wer im Unglücksfall das Unternehmen übernimmt, sollte durch ein Testament oder einen Erbvertrag festgehalten werden. Wenn es mehrere gesetzliche Erben gibt, einer jedoch das Unternehmen alleine leiten soll, ist eine Pflichtteilverzichtserklärung unerlässlich.

Aufbewahrungsort wichtiger Dokumente festhalten
Damit der Nachfolger möglichst schnell alle wichtigen Dokumente findet, ist es sinnvoll, eine Liste mit den Aufbewahrungsorten anzufertigen. Dazu zählen Bankverbindungen und Verträge, aber auch die KFZ-Briefe der Geschäftsfahrzeuge, Steuererklärungen und Urkunden.

Übersicht über wichtige Kunden:
Um den Erfolg des Betriebs auch weiterhin zu ermöglichen, sollten Unternehmer eine Übersicht aller wichtigen Kunden für ihren Nachfolger bereitstellen. So kann er schneller an die bisherigen Verkaufserfolge anknüpfen.

Übersicht über wichtige Lieferanten:
Ebenfalls unerlässlich für die Fortführung des Unternehmens sind die Kontaktdaten der Lieferanten. So wird das über Jahre aufgebaute Netzwerk weiterhin genutzt, und der Betrieb kann reibungslos weiterlaufen.

Übersicht über laufende Aufträge: Damit an die Arbeit des Vorgängers so schnell wie möglich angeknüpft werden kann, sollten laufende Aufträge strukturiert verwaltet sein. Dabei sind ausstehende Liefer- und Zahlungspflichten besonders wichtig.

Übersicht über betriebliche Versicherungen:

Ein Überblick über alle betrieblichen Versicherungen spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der erfolgreichen Übernahme. Deshalb sollten Unternehmer alle wichtigen Daten gesammelt verwalten. Dazu zählen die Kontaktdaten des Ansprechpartners, fällige Beträge, die Zahlungsart und der Aufbewahrungsort der Police.

Unternehmensbeteiligungen: Die Unternehmensstruktur wird durch Beteiligungen geprägt. Wer am eigenen Betrieb beteiligt ist und an welchen anderen Unternehmen Beteiligungen bestehen, sollte daher festgehalten werden. Dazu zählen der Ansprechpartner sowie der Aufbewahrungsort des Vertrags.

Passwörter:

Damit der Nachfolger seine Arbeit problemlos beginnen kann, sollten Unternehmer eine Liste mit allen relevanten Passwörtern erstellen. Dazu zählen nicht nur die Zugangsdaten zu Computer und Laptop, sondern beispielsweise auch die Passwörter für Online-Banking und Social-Media-Portale.

Kontovollmachten:

Für den Ernstfall sollte ebenfalls dafür gesorgt sein, dass weitere Personen auf alle wichtigen Konten zugreifen können. Dazu sollten Unternehmer Kontovollmachten für ausgewählte Mitarbeiter einrichten, die im Notfall geltend werden. red
Das IHK-Notfall-Handbuch finden Sie im Internet:
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