Hilft Magnesium bei Krämpfen?

Viele haben den stechenden Schmerz von Wadenkrämpfen bestimmt schon einmal erlebt, mancher wird sogar nachts davon wach. Magnesiumtabletten sollen hier helfen.

Das sagt zumindest die Werbung der zahlreichen Pulver, Pillen & Co. Wahr ist, dass Magnesium viele lebenswichtige Aufgaben im Körper erfüllt. Nicht nur als Bestandteil des Skeletts und der Zähne, auch für die Nerven- und Muskeltätigkeit ist der Stoff unerlässlich. Außerdem spielt der Mineralstoff beim Stoffwechsel von Fetten und Kohlenhydraten eine wichtige Rolle. Allerdings fehlen wissenschaftliche Beweise, dass ein Extra an Magnesium Krämpfe vermeidet oder die Leistung steigert. Wadenkrämpfe können zwar durch einen Magnesiummangel bedingt sein, aber auch andere Ursachen haben - etwa eine Überbelastung oder Unterforderung der Muskeln, unbequeme Schuhe, übermäßiges Schwitzen und/oder zu wenig Flüssigkeitszufuhr. Wenn die Wadenkrämpfe länger andauern und/oder regelmäßig auftreten, sollte man dies mit einem Arzt besprechen. Wer auf einen abwechslungsreichen, ausgewogenen Speiseplan setzt, kann seinen Magnesiumbedarf recht leicht decken. Magnesiumreiche Lebensmittel gibt es in Hülle und Fülle. Gute Magnesiumquellen sind Vollkornbrot, Haferflocken oder Vollkornnudeln, Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen oder Bohnen sowie Nüsse. Aber auch die tierischen Lebensmittel wie Fleisch und Milchprodukte sind "nicht ohne". Der Gehalt am Mineralstoff in natürlichem Mineralwasser kann je nach Quelle stark schwanken. Ab 50 Milligramm pro Liter darf es als "magnesiumhaltig" beworben werden. Wer statt auf Mutter Natur auf Nahrungsergänzungsmittel setzt, riskiert schnell eine Überversorgung. Schon zusätzliche Mengen von 400 mg pro Tag, über Tabletten aufgenommen, können zu Durchfall oder Müdigkeit führen. Ein weiterer negativer Aspekt ist auch, dass die Aufnahme von Calcium, Eisen oder Zink aus dem Essen durch große Mengen an Magnesium gehemmt werden kann. Sogar unerwünschte Wechselwirkungen mit Medikamenten sind möglich, wie bei der Einnahme von Antibiotika.Susanne Umbach ist Ernährungsreferentin bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Sie gibt Tipps zur Ernährung. Haben Sie Fragen? Schreiben Sie an: ernaehrung@volksfreund.de. TV-Kolumnen finden Sie im Internet auf <%LINK auto="true" href="http://www.volksfreund.de/kolumne" text="www.volksfreund.de/kolumne" class="more"%> Kolumne Mahlzeit

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