Im Namen der Rose

Trier · So wie ein Star sein Publikum braucht, gewinnen Rosen an Ausstrahlungskraft, wenn man sie mit Begleitflor kombiniert. In der oberen Blütenetage ist das Clematis. Als Hofstaat bieten sich Stauden und Sommerflor an.

Trier. Steigt im Juni in Nells Park das Rosenfest (siehe Extra), steht die Königin der Blumen im Mittelpunkt. Das tun Rosen auch im Hausgarten. Doch anders als noch vor wenigen Jahren pflanzt man sie nicht mehr allein im klassischen Rosenbeet, sondern wertet sie mit Begleitpflanzen auf.
Als Traumpaar gelten beispielsweise Rosen und Clematis. "Die Rose ist ein Fresser, die Clematis ein Säufer", sagt Klaus Körber von der bayerischen Forschungsanstalt für Wein- und Gartenbau. Sein Resüme aus den Versuchsreihen in Veitshöchheim: Im Blütenbereich dürfen sie ruhig ineinander wachsen. Unten aber sollte man sie, wegen der Wurzelkonkurrenz und den unterschiedlichen Ansprüchen an Dünger und Wasser, getrennt voneinander setzen. Ideal ist ein Rankbogen. Auf der einen Seite hangelt sich eine Kletterrose in die Höhe, auf der anderen die Italienische Waldrebe Anna, oder ebenfalls aus der Clematis viticella-Gruppe Royal Velour zur beliebten Rose New Dawn. Setzt man eine Clematis am Rankobelisk zu Strauch- oder Beetrosen, wird der Wurzelbereich durch eine Wurzelsperre, beispielsweise aus Hi-Tec Matten voneinander getrennt.
Frauenmantel ist ein Renner


In ausreichend großen Töpfen von 30 bis 40 Liter können Rosen und Clematis über vier bis fünf Jahre sogar auf Balkon und Terrasse gehalten werden. Am wenigsten Probleme machen widerstandsfähige Sorten. Bei den Rosen garantiert das ein Prädikat der Allgemeinen Deutschen Rosenneuheitenprüfung, kurz ADR. Bei den Clematis sind das alle Arten mit Wildblut. Man erkennt sie an einer Knospenstellung, die nach unten zeigt und an einen Storchschnabel erinnert.
Storchschnabel ist das richtige Stichwort für staudige Rosenbegleiter. Die über vier Monate blühende Storchschnabelsorte Rozanne steigert die Ausstrahlung der Blumenkönigin ebenso wie blaublütige Katzenminze, Staudensalbei und Lavendel. Ein Renner bleibt lindgrüner Frauenmantel.
Im Rosengarten Zweibrücken schneidet man die Blütenwolken ab, sobald die Rosen in die Hauptblühphase gehen. "Da schütteln die Besucher oft den Kopf", sagt der Leiter Heiko Hübscher. Ihm geht es allein um das hübsche Blattwerk. Nach einem radikalen Rückschnitt treibt es schnell wieder aus. Das starke Versamen unterbleibt. Denkt man an den Herbstaspekt sind Herbstastern ein Muss zu Rosen. "Die hohen Herbstastern und Phloxe schneiden wir bis Anfang Juni auf die Hälfte runter", verrät der Profi. Das macht die Rosenpartner standfester.
Aus dem Sommerflor-Sortiment passen Bidens-Arten, auf Deutsch Zweizahn, und Eisenkraut (Verbena-Arten) besonders gut zu Rosen.
Auf kulinarischem Feld gehen Rosen noch ganz andere Verbindungen ein. Während die Duftrosen blühen, reifen die Erdbeeren. Für eine Rosen-Erdbeersoße zu Vanilleeis braucht man: 100 Gramm Erdbeeren, 35 Gramm Zucker, einen Teelöffel Vanillezucker und 20 Gramm gezupfter Blütenblätter einer stark duftenden, ungespritzten Rose. Die hellen Blütenansätze werden entfernt. Sie schmecken bitter. Die gewaschenen, geputzten und geviertelten Erdbeeren mit den übrigen Zutaten in ein hohes Gefäß geben und mit einem Mixer schaumig pürieren.
Extra

Am 17. Juni veranstaltet die Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde Trier den Rosensonntag in Nells Park in Trier. Von 11 bis gegen 19 Uhr hält das Fest für alle Generationen ein buntes Programm mit vielen Ausstellern und attraktiven Angeboten rund um das Thema Rose und Garten bereit. Höhepunkt ist der Kinderblumenkorso. Weitere Infos unter www.rosenfreunde-trier.de kf

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