In der Früherkennung liegt die Chance

Die ersten drei Stunden nach einem Schlaganfall sind entscheidend. Auch im Hinblick auf Demenz ist eine frühe Diagnose für den weiteren Verlauf vorteilhaft. Diese Tipps haben Experten in der TV-Telefonaktion zum Thema "Schlaganfall und Demenz" am Mittwoch den Anrufern gegeben.

Trier. (kat) Fünf Mediziner standen den TV-Lesern am Mittwochnachmmitag mit Tipps am Telefon zur Seite. Hier die häufigsten Fragen und Antworten. ? Wie kann man Demenz frühzeitig erkennen? Prof. Dr. med. Bernd Krönig, Internist, Demenzzentrum Trier: Ein Frühsymptom der Demenz ist die Einschränkung des Kurzzeitgedächtnisses. Es kommt zu einer so genannten alltagsrelevanten Vergesslichkeit. Ein typisches Beispiel ist, dass die Tageszeitung in den Kühlschrank gelegt wird und die Dinge mit Gedächtnisstützen nicht wiedergefunden werden. ? Was kann man bei beginnender Demenz tun? Prof. Dr. med. Bernd Krönig: Das Gedächtnis so häufig wie möglich trainieren. Gesellschaftsspiele wie "Memory" können eingesetzt werden. Wichtig ist auch die fachärztliche Untersuchung, und dass der Betroffene Möglichkeiten findet, sich auszutauschen. Eine wichtige Anlaufstelle kann das Demenzzentrum in Trier sein. ? Muss ich Bluthochdruckmedikamente lebenslang einnehmen? Dr. med. Heidi Weber, Internistin, Bitburg: In der Regel ja. Selbstkontrolle ist wichtig, ebenso die regelmäßige Kontrolle beim Hausarzt, denn wenn Risikofaktoren wie Rauchen oder Übergewicht beseitigt werden, können Medikamente eingespart werden. ? Bin ich gefährdet, einen Schlaganfall zu bekommen, weil ich eine 50-prozentige Verengung der Halsschlagader habe?Dr. med. Christian Doletschek, Gefäßchirurg, Mutterhaus der Borromäerinnen Trier: Diese Verengung ist ein Risikofaktor, aber keine Indikation für eine Operation. Es muss abgeklärt werden , ob weitere Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Rauchen, ein hoher Blutfettwert sowie Übergewicht bei Ihnen gegeben sind. Gegen diese sollte dann etwas getan werden. Zudem sollte die Verengung einmal im Jahr per Ultraschall untersucht werden. ? Gibt es Warnzeichen, die einen Schlaganfall ankündigen? PD Dr. med. Matthias Maschke, Neurologe, Brüderkrankenhaus Trier: Lähmungen an einer Körperhälfte, die plötzlich auftreten und für mehrere Minuten oder auch Stunden anhalten, Sprachstörungen sowie Sehstörungen. Zu Letzterem gehören zum Beispiel das Sehen von Doppelbildern oder Blindheit für Minuten auf einem Auge. Das sind Warnzeichen, die Sie unbedingt ernst nehmen müssen. ? Kann es sein, dass sich die Demenz durch die Einnahme einiger Medikamente verschlechtern kann?Dr. med. Jörg Wiesenfeldt, Neurologe, St. Elisabeth-Krankenhaus Wittlich: Ja, das kann sein. Es gibt Medikamente, die die Demenz verschlechtern oder Patienten verwirrt machen können. Es ist sinnvoll, die Medikamenteneinnahme überprüfen zu lassen.

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