Umwelt Nächtlicher Kobold mit Zorro-Maske

Gusterath · Tierfreunde im Volksfreund: Gartenschläfer werden immer seltener. Heute gibt der Nabu im Rahmen der TV-Serie „Zurück zur Natur“ Tipps zum Schutz des niedlichen Nagetiers.

 Gartenschläfer sind gut an ihrer „Zorro-Maske“ und ihrem in einer weißen Quaste endenden Schwanz zu erkennen. Sie gehören, wie Siebenschläfer und Haselmäuse, zu den nachtaktiven Bilchen. Den Winter verschlafen sie. Als Kulturfolger des Menschen leben Gartenschläfer in Gärten, Weinbergen und auf Streuobstwiesen. Aber auch in Wäldern, Blockschutthalden oder Bunkerruinen gibt es Bestände.

Gartenschläfer sind gut an ihrer „Zorro-Maske“ und ihrem in einer weißen Quaste endenden Schwanz zu erkennen. Sie gehören, wie Siebenschläfer und Haselmäuse, zu den nachtaktiven Bilchen. Den Winter verschlafen sie. Als Kulturfolger des Menschen leben Gartenschläfer in Gärten, Weinbergen und auf Streuobstwiesen. Aber auch in Wäldern, Blockschutthalden oder Bunkerruinen gibt es Bestände.

Foto: Jirí Bohdal

„Murmeln, Quieken, lautes Pfeifen – in manchen Gärten ist in Sommernächten die Hölle los“, berichtet Jürgen Lorenzen aus Gusterath. „Findet man im Garten außerdem typische Fraßspuren an Schneckenhäusern, Äpfeln und anderem Obst, ist die Sache klar: Der Gartenschläfer ist los“, amüsiert sich der Naturschützer. Er ist ehrenamtlich beim Nabu Region Trier aktiv und engagiert sich außerdem im BUND-Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“.

„In der Region Trier kommen die kleinen Nagetiere noch regelmäßig vor, in anderen Gegenden Deutschlands sind sie hingegen ausgestorben“, erklärt der Biologe. Auch europaweit gehen die Bestände dramatisch zurück. Gartenschläfer stehen daher unter besonderem Schutz. „Wir haben in unserer Region eine besondere Verantwortung für den Schutz und den Erhalt der Gartenschläfer, da wir in einem der wenigen Kernverbreitungsgebiete der Art leben“, erklärt Lorenzen.

Wer den kleinen Gartenschläfern helfen möchte, bekommt von Jürgen Lorenzen folgende Tipps:

Naturnaher Garten! Einheimische Hecken, Kletterpflanzen und Staudenbeete sind gedeckte Tafeln für den Bilch. Dort findet der kleine Allesfresser Insekten, Schnecken, Früchte und Samen. Alte Obstbäume sind besonders wertvoll. Diese bieten ausreichend Futter und Baumhöhlen, die als Versteck oder Nistplätze genutzt werden. Willkommene Schlafplätze bieten auch locker verfugte Steinmauern, Steinhaufen oder Nistkästen. „Je naturnäher ein Garten gestaltet wird, desto eher ist er ein Gartenschläfer-Paradies.“, erklärt Lorenzen.

Gefahren vermeiden! Regentonnen werden für Gartenschläfer und andere Tiere schnell zu Todesfallen, wenn sie nicht abgedeckt sind. Auf Pestizide und Rattengift in Gärten sollte verzichtet werden, um die Tiere nicht zu gefährden.

Natürliche Ortsränder! Besonders wichtig ist für die Bilche der Erhalt ortsnaher Naturflächen, wie Streuobstwiesen und Hecken. Diese sind Rückzugsgebiete und Wanderkorridore für die Tiere. Lorenzen wendet sich mit der Bitte, natürliche Ortsränder zu erhalten, an die Verantwortlichen in den Gemeinden. „Erst kürzlich erfuhren wir, dass 4000 Quadratmeter Hecken gerodet wurden, in denen wissentlich Gartenschläfer lebten“, erzählt Lorenzen. „Fortpflanzungs- und Ruhestätten der kleinen Bilche zu beschädigen oder zu zerstören ist aber laut Gesetz nicht erlaubt“.

Beobachtungen melden! Sowohl die Beobachtungen lebender Gartenschläfer als auch tot aufgefundene Tiere können auf der Homepage www.gartenschlaefer.de gemeldet werden. Die Meldung gibt wichtige Hinweise zur Verbreitung der kleinen Bilche.

Mithelfen im BUND-Projekt! Mit dem Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ setzt sich der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) gemeinsam mit der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und der Universität Gießen für die Erforschung und den Schutz des kleinen Bilchs ein. Freiwillige Helfer spüren den Gartenschläfer mit Hilfe von Wildtierkameras und Spurtunneln auf. „Mit Unterstützung von Ehrenamtlichen werden bundesweit Ausmaß und Ursachen des Rückgangs untersucht und Schutzmaßnahmen entwickelt, dabei kann jede und jeder helfen“, ruft Lorenzen zum Mitmachen auf.

Weitere regionale Infos zu Gartenschläfern gibt es bei Jürgen Lorenzen, Juergenpaullorenzen@gmail.com

 Jürgen Lorenzen aus Gusterath hängt auf der vom Nabu Region Trier betreuten Streuobstwiese in Trier-Filsch Nisthilfen für Gartenschläfer auf. Er ist ehrenamtlich beim Nabu aktiv und arbeitet zudem im BUND-Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ mit.

Jürgen Lorenzen aus Gusterath hängt auf der vom Nabu Region Trier betreuten Streuobstwiese in Trier-Filsch Nisthilfen für Gartenschläfer auf. Er ist ehrenamtlich beim Nabu aktiv und arbeitet zudem im BUND-Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ mit.

Foto: Jürgen Lorentzen

Infos zum Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ gibt es beim BUND Rheinland-Pfalz, www.gartenschlaefer.de, Telefon 0631-3105863, ines.leonhardt@bund-rlp.de

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