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Vier Experten haben bei einer TV-Telefonaktion den Leserinnen und Lesern wertvolle Tipps rund um den grauen und grünen Star gegeben. Ein Überblick über die häufigsten Fragen.

Trier. (kat) "Was der Patient am Auge spürt, ist meist nicht gefährlich, sondern das, was er nicht spürt", sagt Professor Wenzel. Wenzel und drei weitere Ärzte haben am TV-Telefon Fragen zum grünen und grauen Star beantwortet.

Wird der graue Star in Vollnarkose operiert?

Dr. med. Olaf Müller, Facharzt für Augenheilkunde, Hermeskeil: Nein, es ist keine Vollnarkose notwendig. Entweder wird mit Tropf-Anästhesie oder mit einer örtlichen Betäubung operiert.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem grauen Star und dem Augendruck?

Dr. med. Olaf Müller: Dies ist nur selten, in Sonderfällen, der Fall.

Wie ist der normale Augendruck?

Prof. Dr. med. Martin Wenzel, Facharzt für Augenheilkunde, Trier: Jeder Mensch toleriert einen anderen Augendruck. Immer muss der Sehnerv mituntersucht werden.

Wie sieht die Nachbehandlung nach der Operation des grauen Stars aus?

Dr. med. Renate Putschögl, Fachärztin für Augenheilkunde, Trier: In der Regel verwendet der Patient zwei bis vier Wochen lang anti-entzündliche Augentropfen. Während dieser Zeit sind zwei bis vier Kontrollen beim Augenarzt notwendig. Die Entscheidung, ob eine Brille gebraucht wird, fällt nach etwa sechs Wochen. Eine Operation am zweiten Auge erfolgt gegebenenfalls etwa einen Monat nach dem ersten Eingriff.

Ich nehme ein blutverdünnendes Medikament. Muss ich es vor der OP des grauen Stars absetzen?

Dr. med. Renate Putschögl: Nein, Ssie können das Medikament bedenkenlos weiter nehmen.

Ich habe ein Niederdruck-Glaukom. Was kann weiter gemacht werden?

Prof. Dr. med. Martin Wenzel: Bei diesem Krankheitsbild sollten der Augenarzt und der Hausarzt zusammenarbeiten. Der Hausarzt soll Ihnen eine 24-Stunden-Blutdruckmessung machen. Denn häufig fällt nachts der Blutdruck zu tief ab, und es besteht die Gefahr, dass das kranke Auge erblindet. Wichtig ist auch, dass Sie viel trinken, nicht rauchen und sich viel bewegen.

Wann sollte der graue Star operiert werden?

Dr. med. Joachim Berg, Augenarzt, Trier: Ein Richtwert ist, wenn das Sehvermögen um die 50 bis 60 Prozent liegt. Mitentscheidend sind aber immer auch die Beschwerden. Die Entscheidung für eine Operation muss grundsätzlich individuell beim Augenarzt abgeklärt werden.

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