Ernährung Kleiner Shot für teures Geld

Ingwershots liegen aktuell voll im Trend. Die hübschen Flaschen und die kräftige Farbe verführen zum Zugreifen. Die kleinen Getränke versprechen, einen Energiekick zu liefern und das Immunsystem zu stärken.

Caroline Ludwig, Ökotrophologin bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. 
  Laura Muth/Verbraucherzentrale

Caroline Ludwig, Ökotrophologin bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Laura Muth/Verbraucherzentrale

Foto: Laura Muth / Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz

Doch für die Shots zahlt man teilweise stolze Preise von bis zu fünf Euro pro 100 Milliliter. Aber was steckt drin im Ingwershot? Oft enthält das Trendgetränk vor allem Apfel- und Orangensaft sowie Wasser. Der Ingwergehalt liegt durchschnittlich nur bei 14,5 Prozent. Somit handelt es sich in den meisten Fällen nur um teuren Fruchtsaft.

Fertige Ingwershots sind mit bis zu neun Gramm Zucker auf 100 Milliliter kleine Zuckerbomben. Sie enthalten damit sogar ähnlich viel Zucker wie eine vergleichbare Menge eines Cola-Getränks. Auch beim Thema Verpackungsmüll schneiden die Shots leider nicht gut ab. Denn die kleinen Flaschen aus Glas oder Kunststoff sind meist kein Teil des Pfandsystems und landen nach einmaliger Verwendung oft im Müll.

Das im Shot enthaltene Vitamin C steckt außerdem auch in heimischem Gemüse, wie Rosenkohl und Brokkoli. Diese enthalten zudem noch Ballaststoffe, weitere Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe. Mit einer abwechslungsreichen Ernährung lässt sich der Vitamin C Bedarf daher gut decken.

Wer trotzdem nicht auf Ingwer­shots verzichten möchte, kann diese ganz leicht selbst herstellen. Für drei Shots braucht es eine Zitrone, eine Orange und ein walnussgroßes Stück Ingwer. Die Zitrone und die Orange werden ausgepresst. Der Ingwer wird geschält, geschnitten und zusammen mit dem Saft püriert. Der Shot kann nach Belieben mit etwas Zimt oder Kurkuma verfeinert werden. Wer es etwas süßer mag, kann noch einen Schuss Apfelsaft hinzugeben. Der selbst gemachte Shot kann für einige Tage im Kühlschrank gelagert werden. Er ist eine gute Option, um Geld, Zucker aber auch Verpackungsmüll einzusparen.

Aber aufgepasst! Es sollte maximal ein Shot pro Tag sein, denn zu viel roher Ingwer kann zu Sodbrennen, Durchfall oder Blähungen führen.

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