Kolumne Mahlzeit Schont Aquakultur die Weltmeere?

Fisch ist lecker und gesund. Viele Meeresfische wie Lachs oder Hering punkten mit ihrem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren und dem Spurenelement Jod. In puncto Fettsäuren muss sich allerdings auch so mancher Süßwasserfisch wie Forelle oder Saibling nicht verstecken.

 Susanne  Umbach.   Foto: privat

Susanne Umbach. Foto: privat

Foto: Stefan F. Saemmer

Gute Eiweißlieferanten sind sie allesamt.

Der Appetit auf Räucherfisch, Fischnuggets, Fish and Chips oder auf Meerestiere wie Shrimps und Krabben steigt. Die große Nachfrage führt dazu, dass viele Fischarten überfischt und sogar vom Aussterben bedroht sind. Um den steigenden Bedarf zu decken, gewinnt die Fischzucht, auch Aquakultur genannt, an Bedeutung. Doch auch diese Methode hat ihre Tücken: Besonders bei intensiver Haltung mit wenig Platz können Probleme auftreten. Tiere erkranken an Parasiten und müssen mit Medikamenten behandelt werden oder ihr Kot verschmutzt die Gewässer. Mittlerweile lässt sich manche negative Umweltfolge dank neuer Techniken reduzieren. Problematisch bleibt das Futter: Zwar setzen immer mehr Züchter pflanzliches Futter ein, doch Fischmehl und -öl im Futter sind gerade bei der Zucht der beliebtesten Speisefische die Regel. Dafür werden teilweise extra Futterfische gefangen. Demnach kann die konventionelle Aquakultur also ebenfalls den Bestand an Wildfischen mindern.

So ist Zuchtfisch nur unter umweltschonenden Bedingungen eine gute Alternative zu wild gefangenem. Wer einen Beitrag zur nachhaltigen Fischerei leisten will, sollte Fischmahlzeiten bewusst auswählen und sich an anerkannten Labeln orientieren. Für einen Mindeststandard steht das ASC-Siegel des Aquaculture Stewardship Council. Das türkisfarbene Label mit einem stilisierten Fisch findet sich allerdings nur vereinzelt in den Regalen und Tiefkühltruhen der Supermärkte.

Eine gute Wahl ist auch zertifizierter Biofisch: Aus Gegenden mit Teichwirtschaft kommen Süßwasserfische wie Forelle, Karpfen, Saibling, Tilapia und Pangasius; aus Meereskultur Dorade, Wolfsbarsch, Lachs und Garnelen. In Europa wachsen vor allem Lachs, Forelle, Karpfen und auch Austern in einer Aquakultur auf.

Besondere Richtlinien für Öko-Aquakultur haben die Bio-Anbauverbände Naturland und Bioland entwickelt. Solche Produkte sind in gut sortierten Läden, besonders in Naturkostmärkten, erhältlich.

Susanne Umbach ist Ernährungsberaterin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.

Weitere Kolumnen: volksfreund.de

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