Gesundheit Husten: Symptom für Lungenkrebs?

Trier · Mediziner beantworten Leserfragen am TV-Telefon zum Thema Lungenkrebs.

Lungenkrebs entwickelt sich häufig im Verborgenen. Folglich hatten die TV-Leser viele Fragen zu Erkennung, Prävention und Behandlung.

Gibt es Untersuchungen zur Früherkennung?

Dr. med. Christian Kaes, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin III/Pneumologie und Leiter des Lungenkrebszentrums im Trierer Brüderkrankenhaus: Theoretisch für Risikogruppen ja, aber die dafür notwendige Computertomographie wird noch nicht von den Krankenkassen übernommen.

Ich möchte mit dem Rauchen aufhören. An wen kann ich mich wenden?

Kaes: An Hausärzte und niedergelassene Lungenfachärzte, oder ans Patienteninformationszentrum des Brüderkrankenhauses. Dort gibt es eine Beratung zur Raucherentwöhnung.

Ist Husten ein Symptom für Lungenkrebs?

Dr. med. Uwe Zimmermann, Pneumologe in Trier: Ja, Husten kann ein Symptom sein. Jeder länger anhaltende Husten, also länger als drei Monate, sollte abgeklärt werden.

Mein Freund hat die Diagnose Bronchialkarzinom. Weil die Prognose so schlecht ist, möchte er keine Therapie machen. Wie kann ich ihn motivieren, dass er sich behandeln lässt?

Dr. med. Birgit Siekmeyer, Chefärztin der Strahlentherapie im Trierer Mutterhaus: Ihr Freund sollte sich auf jeden Fall bei einem Spezialisten vorstellen, damit geschaut werden kann, welche Therapie in Frage kommt. Denn  grundsätzlich kann man nicht sagen, dass eine  Behandlung erfolglos ist. Angst ist in dieser Situation normal, um sie zu reduzieren, könnte Ihr Freund  eine Therapie mit psychoonkologischer Betreuung in Anspruch nehmen. Jedes Krankenhaus, das Tumorpatienten behandelt, hat heute eine solche Beratungsstelle. Oder er kann sich an die Krebsgesellschaft wenden und dort Adressen von Psychologen erhalten. Das Schlimmste ist, nichts zu machen!

Ich bin an einem Bronchialkarzinom operiert worden, die Lymphknoten sind auch befallen. Sollte ich mich weiter behandeln lassen?

Onkologe Dr. med. Bernhard Rendenbach: Eine Strahlen- oder eine Chemotherapie kann das Ergebnis der Operation verbessern. Jeder Fall wird in der Tumorkonferenz besprochen – alle Fachleute, die mit der Erkrankung beschäftigt sind, beraten an einem Tisch und legen die für den Patienten bestmögliche Therapie fest.

Ist die Prognose bei Lungenkrebs immer ein Todesurteil?

Dr. med. Simon Meinardus, Oberarzt der Abteilung Thoraxchirurgie im Trierer Brüderkrankenhaus: Nein, nicht immer. Es hängt davon ab, wann der Tumor erkannt wird – je früher umso besser. Meist ist es eine Zufallsdiagnose. Auch die Art des Tumors spielt eine Rolle. Und die Therapien haben sich weiterentwickelt – von der Medikation über die Operationsmethode bis hin zur Strahlentherapie. 

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