Jetzt schon an den Frühling denken

In den Gartenmärkten herrscht wieder Goldgräberstimmung. Aus den Zwiebelblumen-Kulturzentren sind tonnenweise Wertanlagen geschürft worden, die nun auf ihre Investoren warten. Man muss die Zwiebeln nur wieder eingraben. Der Blütenfrühling im nächsten Jahr ist garantiert. Richtig schön wird er erst mit den richtigen Partnerpflanzen.

Wer jetzt Blumenzwiebeln im Garten setzt, kann sicher sein: Im ersten Jahr blühen alle Qualitäts-Blumenzwiebeln auf jedem Standort. Sie sind optimal kultiviert worden. Ihre Speicherorgane sind vollgetankt. Als Zwiebelgewächse zehren sie von diesen Vorräten. Doch schon im zweiten Jahr kann das je nach Art anders aussehen.
Während Narzissen eine Lebensdauer von bis zu zwölf Jahren am gleichen Standort erreichen können, überzeugen Tulpen, abgesehen von botanischen und Wildtulpen, die sich zum Verwildern eignen, nur im ersten Jahr.
Keine Regel ohne Ausnahme


Für den Zwiebelblumengärtner bedeutet das: Wer einen Schaueffekt im Beet haben will, muss großblütige Sorten jedes Jahr neu pflanzen. Wie überall gilt auch hier: keine Regel ohne Ausnahme. Die Darwin-Hybrid-Tulpen Apeldoorn in Rot und Gelb setzen sich durch. In Bauerngärten quer durch die Eifel und den Hunsrück bis zur Mosel kann man sie häufig sehen. Solche robusten Klassiker sind wahre Muntermacher zwischen Nutzpflanzen. In Zierblumenbeeten wünscht man sich dagegen häufig elegantere Kombinationen. Gefüllte Päonienblütige und Lilienblütige Tulpen blühen zusammen mit Tränendem Herz. Hübsch sieht es aus, wenn spätblühende Tulpensorten über Wolfsmilch und Schlüsselblumen schweben.
Behandelt man Tulpen wie Wechselflor, bieten sich Kombinationen mit anderen Zwiebelblumen an. Tuffs aus cremeweißen und pinkfarbenen Tulpen werden mit rosa und tiefvioletten Hyazinthen kombiniert. Von straffen Reihen oder Zirkeln ist man im modernen Design abgekommen.
Beliebter Zierlauch


Gesetzt wird verstreut wie in einem Millefleurs-Wandteppich oder in Gruppen von bis zu zwölf Zwiebeln einer Sorte.
Auch mit Zierlauch darf man nicht kleckern. Die immer beliebter werdenden Zwiebelblumen mit den Kugelblüten wirken großzügig eingesetzt wie ein echter Paukenschlag im Beet. Meist halten sie mehrere Jahre am selben Platz aus. Je nach Sorten können die Blüten wie bei Globemaster jedoch von Jahr zu Jahr kleiner werden. Setzt man im Herbst wieder neue dazu, hat man große und kleine Bälle. In Staudenbeeten lassen sich verschiedene Zierlauch-Sorten gut miteinander kombinieren. Eine Größenstaffelung der Blüten, eventuell sogar mit zeitversetzten Blühterminen entfaltet einen besonderen Reiz in einer Pfingstrosenpflanzung. Kugellauch ist die optimale Begleitpflanze zu den im Mai blühenden Stauden. Das Laub der Pfingstrosen kaschiert die schnell unschön werdenden Blätter des Zierlauchs.
Kombinationen im Schatten


Solche Zweckgemeinschaften bieten sich auch in schattigeren Bereichen an. Narzissen lassen sich wunderbar mit Funkien und Lenzrosen kombinieren.
Für Kleinzwiebelgewächse wie Blausternchen, Wildkrokusse und Traubenhyazinthen findet sich immer ein Platz zwischen Lungenkraut, Farnwedeln oder Waldsteinienpolstern.
Extra

Die meisten frühlingsblühenden Zwiebelblumen können ab dem Spätsommer bis zum ersten Frost gesetzt werden. Als Faustregel gilt: mindestens doppelt so tief wie die Zwiebel groß ist. Hohe Arten wie Zierlauch bis zu 20 Zentimeter tief. Wichtig ist eine gute Drainage. Eventuell Splitt oder groben Sand ins Pflanzloch geben. Eine handvoll Blumenerde im Pflanzloch erleichtert den Wurzeln das Anwachsen. Wer seinen Zwiebeln einen besonders guten Start geben will, wälzt sie vor dem Pflanzen in Gesteinsmehl. Das beugt Krankheiten vor. kf

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