Jugendherbergen umwerben Familien

Trier · Die Zeiten von Hochbetten, durchgelegenen Matratzen und Gemeinschaftsduschen sind vorbei: Die zehn Jugendherbergen in der Region sind moderne Unterkünfte für Gruppen, Familien und Einzelreisende geworden. Für Kurzentschlossene gibt es in den Herbstferien noch wenige freie Zimmer.

 Tatjana Baltes, Jan Panse und Simon Schmitz (von links) vor der Jugendherberge in Trier. TV-Foto: Friedemann Vetter

Tatjana Baltes, Jan Panse und Simon Schmitz (von links) vor der Jugendherberge in Trier. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. Familien, die in den Herbstferien noch einen Urlaub in der Region planen, müssen sich beeilen: Die Jugendherbergen bestätigen auf TV-Anfrage, dass nur noch wenige Zimmer frei sind.
Das Haus in Trier liegt deutschlandweit auf Rang sechs der meistbesuchten Jugendherbergen und ist für die ersten beiden Oktoberwochen bereits komplett ausgebucht. Auch in Prüm gibt es nur noch unter der Woche freie Zimmer. Das Haus in Manderscheid ist zu drei Vierteln voll, in Bollendorf gibt es noch "winzige Lücken", wie Mitarbeiterin Kerstin Schneider sagt. Ähnlich sieht es beispielsweise in Traben-Trarbach und Saarburg aus.
Dennoch lohnt ein Anruf oder der Blick ins Internet: Besonders am Wochenende, wenn keine Schulklassen in den Herbergen übernachten, können Familien hier noch günstige Zimmer finden. Dies bestätigt auch Martina Klement, Mitarbeiterin der Dauner Jugendherberge: "Bis zum 10. Oktober haben wir genügend Zimmer frei, danach kommen mehrere Gruppen."
Für den kleinen Geldbeutel


Auf der Suche nach alternativen Übernachtungsmöglichkeiten für den kleinen Geldbeutel werden Urlauber in der Region nur vereinzelt fündig: In Trier gibt es zwei Hostels, in Bitburg ein Jugendhotel, in Traben-Trarbach eine Pilgerherberge.
Insgesamt dominieren klar die klassischen Jugendherbergen: In Rheinland-Pfalz erreichten sie im Jahr 2010 eine Auslastung von 65 Prozent und positionierten sich damit deutschlandweit an erster Stelle.
Ausflugspakete für Kinder


"Der Trend geht zum Familienurlaub", sagt Jessica Braun vom Landesverband der Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Neben den Schulklassen, die rund 34 Prozent aller Übernachtungsgäste ausmachen, sind Familien das zweite große Standbein der Jugendherbergen: 31 Prozent betrug ihr Anteil an den Gästen im Jahr 2010 - ein Anstieg von über 50 Prozent gegenüber dem Jahr 2004. "Wir haben uns in den vergangenen Jahren verstärkt den Bedürfnissen der Familien angepasst", sagt Jessica Braun. Zwölfbettzimmer sind in den meisten Herbergen Vergangenheit, stattdessen gibt es Familienzimmer und Ausflugspakete für Kinder. In die Zukunft blickt Braun positiv: "Wir sind guter Dinge, dass diese Entwicklung anhält", sagt sie.
Insgesamt gibt es in Rheinland-Pfalz 38 Jugendherbergen, davon liegen zehn in Gemeinden in der Region: In Bernkastel-Kues, Bollendorf, Daun, Gerolstein, Hermeskeil, Manderscheid, Prüm, Saarburg, Traben-Trarbach und Trier. Die Jugendherbergen sind in verschiedene Kategorien eingeteilt, nach denen sich die Übernachtungspreise richten. Am günstigsten ist die Übernachtung in der Jugendherberge in Saarburg (Kategorie II). Dort kostet eine Übernachtung mit Frühstück im Mehrbettzimmer 14,40 Euro, im Einzelzimmer 17,90 Euro. In die teuerste Kategorie IV+ fallen die Herbergen in Trier und Prüm. Dort bezahlen die Gäste für eine Übernachtung mit Frühstück 19,90 Euro im Mehrbettzimmer und 25,40 Euro im Einzelzimmer. Halb- und Vollpension lassen sich gegen einen Aufpreis ebenfalls buchen. Die Herbergen nehmen Reservierungen über das Internet oder telefonisch entgegen. Informationen und Buchung unter: www.diejugendherbergen.de. Die Übernachtungen in Hostels und anderen Unterkünften sind meist etwas teurer, hier lohnt sich aber ein Preisvergleich auf den Internetseiten der Anbieter. mem

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