KArriere Berater

Alle Sportvereine wollen in die Bundesliga, alle Gläubigen in den Himmel, und (fast) alle Berufseinsteiger wollen in einen Dax-Konzern. Dabei übersehen sie eine interessante Chance: die Laufbahn im Mittelstand.

 Martin WehrleFoto: privat

Martin WehrleFoto: privat

Hier sind Führungskräfte eine begehrte Mangelware, wie das Institut der deutschen Wirtschaft betont: Bei jedem zweiten Mittelständler kommt es in den nächsten zehn Jahren zu einem Wechsel an der Geschäftsspitze - zwei Drittel aller Positionen gehen nicht an Familienangehörige. Die Hierarchien sind nicht so steil, die Wege nicht so lang und die Chefs nicht so unnahbar wie in Konzernen. Für eine Idee, die Ihnen beim Frühstück einfällt, können Sie vor dem Mittagessen schon grünes Licht vom Chef bekommen, dessen Büro nur ein paar Schritte neben Ihrem liegt. Solche Entscheidungen ziehen sich in Konzernen nicht selten von Ostern bis Weihnachten hin, ehe sie im Sande verlaufen - oder als neuer Stern am Firmenhimmel aufgehen, dann nicht selten mit dem Namen Ihres Vorgesetzten beschriftet. Die Mittelständler vergeben sieben von zehn Arbeitsplätzen in Deutschland, darunter 600 000 Positionen für Führungskräfte. Vielleicht ist es klug, sich an einen Vers Friedrich Nietzsches zu erinnern: "Bleib nicht auf ebnem Feld! Steig nicht zu hoch hinaus! / Am schönsten sieht die Welt aus halber Höhe aus." Unser Kolumnist Martin Wehle (geboren 1970) gehört zu den erfolgreichsten Karriereberatern in Deutschland. Sein aktuelles Buch: "Bin ich hier der Depp?: Wie Sie dem Arbeitswahn nicht länger zur Verfügung stehen", Mosaik, 14,99 Euro. Diese und weitere TV-Kolumnen finden Sie im Internet auf www.volksfreund.de/kolumne

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