KArriere Berater

Befristungen führen oft zur Arbeitslosigkeit. Immer mehr Arbeitnehmer fühlen sich zu Feuerwehrleuten degradiert: Man ruft sie herbei, wenn es brennt, bietet ihnen befristete Arbeitsverträge.

Und man schickt sie nach Hause, wenn der Arbeitsbrand gelöscht ist: Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann in die Arbeitslosigkeit gehen. Doch so finster, wie mancher glaubt, sieht die Zukunft in einem befristeten Arbeitsverhältnis gar nicht aus: Eine Studie des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung überraschte gleich zweifach. Erstens: Von zehn Mitarbeitern in befristeten Arbeitsverhältnissen gelingt es immerhin vieren, im Laufe eines Jahres auf eine unbefristete Stelle zu wechseln. Zweitens: Zwar liegt das Risiko, arbeitslos zu werden, mit neun bis zehn Prozent doppelt so hoch wie bei Mitarbeitern mit Festvertrag. Aber auf mittlere Sicht nivelliert sich der Unterschied: Nach drei Jahren ist das Risiko, ohne Anstellung zu sein, für beide Gruppen gleich groß. Denken Sie immer daran: Die Chance, sich nach Ablauf der Frist anders zu entscheiden, besteht nicht nur für die Firma, sondern auch für Sie! Wenn es Ihnen gelingt, sich durch Ihre Leistung zu profilieren, wird Ihr Chef Sie festhalten wollen. Das verschafft Ihnen eine gute Verhandlungsposition - besser jedenfalls, als wenn Sie der typische Bewerber, die Katze im Sack, wären. Unser Kolumnist Martin Wehrle (geboren 1970) gehört zu den erfolgreichsten Karriereberatern in Deutschland. Sein aktuelles Buch: der Bestseller "Ich arbeite in einem Irrenhaus" (Econ, 14,99 Euro). Diese und weitere TV-Kolumnen finden Sie auch im Internet auf www.volksfreund.de/kolumne

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