KArriere Berater

Wer Chefsekretärinnen für machtlos hält, könnte auch die Sonne für dunkel halten. Mit niemandem arbeitet der Chef so eng, so vertraut und so häufig zusammen wie mit seiner persönlichen Sekretärin.

 Martin Wehrle. Foto: Privat

Martin Wehrle. Foto: Privat

Schon dass er sie als seine rechte Hand bezeichnet und erstaunlich gut bezahlt - in Frankfurt verdient sie im Schnitt 54 000 Euro! -, sollte zu denken geben: Offenbar verschmilzt der Chef, verschmilzt seine Macht mit der Sekretärin. Wer die Chefsekretärin mit Geringschätzung behandelt, wer sie im Vorzimmer links liegen lässt oder nur als Telefondame missbraucht, kann sein blaues Wunder erleben. Die Sekretärin lässt seine Terminwünsche abblitzen. Oder gewährt ihm ausgerechnet dann Zugang zum Chef, wenn dieser gerade von einer Krisensitzung zurückgekehrt ist, explosiv wie ein Pulverfass. Außerdem holt sich der Chef vor wichtigen Personalentscheidungen oft den Rat seiner Vertrauten, also seiner Sekretärin ein. Ihr gesenkter Daumen hat schon manche Probezeit vorzeitig beendet, manche Beförderung vereitelt. Ein gutes Verhältnis zur Chefsekretärin kann nicht nur die Bürotür zum Chef, sondern auch die Tür zu einer Karriere öffnen. Unser Kolumnist Martin Wehrle (geboren 1970) gehört zu den erfolgreichsten Karriereberatern in Deutschland. Sein aktuelles Buch: "Bin ich hier der Depp? Wie Sie dem Arbeitswahn nicht länger zur Verfügung stehen", Mosaik, 14,99 Euro. Diese und weitere TV-Kolumnen finden Sie auch im Internet auf www.volksfreund.de/kolumne

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