Kein Kaffeesatz-Lesen

TRIER. (red) Die meisten Teeliebhaber schwören bis heute auf losen Tee. Der Beuteltee hingegen wird seinen schlechten Ruf nicht so recht los. Die E-Balance-Ernährungs-Expertin Katrin Kleinesper hat sich diesem Thema gewidmet.

Woher kommt eigentlich der Tee? Tee, egal ob Beutel- oder loser Tee, wächst in Form von Blättern am Strauch. Nach der Ernte werden die großen von den kleineren Blättern durch das Aussieben getrennt. Entsprechend der Maschenweite der Siebe entstehen dabei vier verschiedene Teevarianten: Blatt-Tees besitzen die größte Blattgröße, Ihr Anteil macht nur ein bis zwei Prozent der Ernte aus. Broken-Tees sind kleinblättriger, der Aufguss ist intensiver als bei Blatt-Tees. Fannings, sind feinste Teilchen des Blattes, sie sind sehr ergiebig. Dust, ist der Teestaub, mit einem besonders stark färbenden Aufguss.Fannings und Dust werden für die Produktion der Teebeutel verwendet. Blatt- und Brokentee werden lose verkauft. Großblättrige Teeblätter könnten sich im Teebeutel gar nicht richtig entfalten.

Der Legende nach wurde der Teebeutel von dem amerikanischen Teehändler T. Sullivan erfunden, der Tee in Seidenbeuteln anbot. Der Brite John Horniman entwickelte den Teebeutel weiter, um seine Kunden vor minderer Qualität zu schützen. 2002 führte das Institut für Lebensmittelchemie der TU Braunschweig im Auftrag des WDR einen Stichprobentest durch. Getestet wurden drei verschiedene Teesorten: Bio-Ceylon, Darjeeling und Earl Grey Tee. Im wesentlichen wurde der Gehalt an Koffein, gelösten Feststoffen und Polyphenolen untersucht: Beim Koffeingehalt des losen und des Beuteltees schnitten der Bio-Ceylon und Earl Grey Tee in etwa gleich ab. Nur der Darjeeling Tee zeigte deutliche Unterschiede, denn der Beuteltee enthielt deutlich mehr Koffein. Beuteltee hat eine größere Gesamtoberfläche, weshalb er stärker zieht als Blatttee und zum Teil mehr Koffein abgeben kann.

Gelöste Feststoffe sind einfach ausgedrückt alles das, was beim Aufguss von Tee aus dem Blatt in das Wasser übergeht. Der Teetrinker nimmt sie als schwimmende und auf dem Boden liegende Teilchen war, die den einen mehr, den anderen weniger stören. Um die Feststoffe des Tees zu untersuchen, wurden die Tees in einem Hitzeschrank zum Verdunsten gebracht und die zurückgebliebenen, gelösten Feststoffe wurden gewogen. Alle Teeproben zeigten, dass Beuteltees deutlich mehr gelöste Feststoffe zurück ließen als loser Tee.

Tee enthält gesundheitsfördernde, sekundäre Pflanzenstoffe, auch Polyphenole genannt. Der Gehalt wurde durch eine Testflüssigkeit geprüft, die zeigte, dass die Beuteltees aller Sorten mehr Polyphenole als die losen Tees enthielten. Dies änderte sich auch nach fünf Minuten Ziehzeit nicht wesentlich.

Fazit: Beuteltee ist viel besser als sein Ruf. Sind die Teebeutel separat verpackt, wird der Tee zusätzlich noch vor Fremdgerüchen und Feuchtigkeit geschützt. Vorteile des losen Tees ist die leichtere Dosierung und der günstigere Preis.

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