KFZ-Haftpflicht: Das ändert sich in der Region

Gute Nachrichten für viele Autofahrer in Rheinland-Pfalz: Nach der aktuellen Regionalstatistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gelten für jeden dritten Fahrzeughalter künftig niedrigere Regionalklassen in der KFZ-Haftpflichtversicherung.

Die Autofahrer aus Trier und dem Dauner Versicherungsbezirk können sich freuen. Sie werden im kommenden Jahr in bessere Regionalklassen bei der Kraftfahrtversicherung oder Kaskoversicherung eingestuft. Sie gehören damit zu dem Drittel (35 Prozent) der Autohalter in Rheinland-Pfalz, die von besseren Einstufungen durch den Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) profitieren (siehe Grafik).
Schadensbilanz entscheidet


Der GDV ermittelt einmal im Jahr in allen 415 deutschen Zulassungsbezirken die Regionalklassen. Diese spiegeln die Schadensbilanz der jeweiligen Regionen wider. Dabei zählt weniger, wo ein Unfall oder Schaden entstanden ist, sondern in welchem Zulassungsbezirk der Fahrzeughalter wohnt.
Dabei unterscheiden die Experten bei den Regionalklassen sowohl die KFZ-Haftpflichtversicherung als auch die Voll- und Teilkaskoversicherung. Bei der Haftpflicht sind die Versicherungsleistungen an Dritte nach einem Verkehrsunfall entscheidend. Zur Kaskoversicherung zählen dagegen die Leistungen nach selbstverschuldeten Unfällen und anderen Kaskofällen wie Autodiebstählen, Glasschäden, Wildschäden und Schäden durch Naturereignisse wie Hagel. So entstehen je nach Region unterschiedliche Schadensbilanzen und damit die Einstufung in regionalklassen.
Die Folge: Je besser die Schadensbilanz, desto günstiger liegen in der Regel die Versicherungsbeiträge. Allerdings, so der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, ist die Regionalklasse nur ein Element, nach dem der KFZ-versicherungsbeitrag zusammengesetzt wird. Und: Die Regionalstatistik sei unverbindlich. Doch in der Regel fließen die Ergebnisse in Neuverträge und bestehende Verträge - meist ab dem neuen Jahr, also dem 1. Januar 2017 - mit ein.
Mit den neuen Regionalklassen für 2017 ergibt sich demnach folgendes Bild: Bei der KFZ-Haftpflicht ändert sich für fast drei Viertel (72 Prozent) der Autofahrer in Deutschland nichts, 16 Prozent der Autohalter werden in der Versicherung herabgestuft, zwölf Prozent müssen dagegen tiefer in die Tasche greifen.
Von günstigeren Beiträgen in den insgesamt zwölf Klassen werden auch die Trierer Autohalter profitieren, für den Rest in der Region wird sich nichts ändern. Trier gehört damit wie Worms, Zweibrücken und der Westerwald zu den zehn Zulassungsbezirken mit besseren Einstufungen bei der KFZ-Versicherung im Land.
Halter in Städten zahlen drauf


Am meisten werden die Fahrzeugeigentümer in Nord- und Ostdeutschland sparen, in Großstädten wie Hamburg, Berlin und München sowie in Teilen Ba-yerns dagegen zahlen die Halter wegen teurer Schädensfälle drauf.
In den neun Vollkaskoklassen ändert sich für die regionalen Autobesitzer nichts, wohl aber bei den 16 verschiedenen Teilkaskoklassen. Hier profitieren die Eifeler Fahrzeughalter aus dem Bezirk Daun. Ihre Teilkaskoklasse sinkt nunmehr auf Rang zehn. Damit gehört Daun zu den gut 18 Prozent der Teilkaskoversicherten in Rheinland-Pfalz, die wie Mainz, Neuwied und Bad Kreuznach in niedrigere Regionalklassen rutschen und wohl weniger Beiträge im kommenden Jahr zahlen werden.
Bundesweit werden von den 33 Millionen Haltern bei der Kaskoversicherung knapp zwei Millionen künftig sparen, 2,4 Millionen dagegen Geld draufpacken müssen. Die besten Schadensbilanzen zeigen die Regionen Wesermarsch in Niedersachsen sowie Bamberg in Bayern, die schlechtesten jeweils der Landkreis Ostallgäu.

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