Klein oder kräftig

Die Verkaufszahlen von Schreibtisch-PCs sinken, aber der Ansturm auf mobile Rechner ist ungebrochen. Getragen wird dieser Boom nicht zuletzt von den kompakten Netbooks. Mit niedrigem Preis und hohem Niedlichkeitsfaktor sind diese Mini-Notebooks zu Lieblingsprodukten von Computerkäufern geworden.

Trier. (red/td) Die Stiftung Warentest hat beide Arten geprüft: ausgewachsene Notebooks mit Bildschirmdiagonalen um die 40 Zentimeter (15,4 und 16 Zoll) zwischen 750 und 1200 Euro und kleine Netbooks mit 26-Zentimeter-Bildschirmen (10 Zoll) zwischen 310 und 560 Euro. Erfreuliches Ergebnis: Vier der neun geprüften Netbooks sind in Sachen Akkuleistung für den mobilen Einsatz bestens gerüstet: Asus Eee PC 1000HE, MSI Wind U115 Hybrid Luxury, Samsung N110 und Aspire One 531 schaffen mit einer Akkuladung im normalen Surfbetrieb deutlich über sechs Stunden. Spitzenreiter in diesem Prüfpunkt ist das MSI Wind in der mit 560 Euro allerdings auch nicht ganz billigen "Hybrid"-Version, bei der das Betriebssystem nicht auf der Festplatte, sondern auf zusätzlichen Speicher-Chips (SSD, für Solid State Disk) installiert ist. Bei geringer Belastung schafft das Gerät fast acht Stunden Akkulaufzeit. Solche kleinen Dauerläufer bieten sich als Zweitgeräte für unterwegs an, mit denen man den heimischen PC oder das größere und schwerere Notebook ergänzen kann. Ersetzen können sie große Notebooks dagegen kaum: Dafür sind ihre Displays zu klein, die Tastaturen zu fummelig und die Anschlusssmöglichkeiten zu begrenzt. Auch ihre Rechenleistung ist gegenüber richtigen Notebooks stark eingeschränkt. Für einfache Aufgaben wie Internetsurfen oder Textverarbeitung reicht sie völlig. Doch für Anspruchsvolleres wie Bild- oder Videobearbeitung sind die Kleinen nicht geschaffen.

Zwei von ihnen, Acer Aspire 6930G und Toshiba Satellite A350-131, sind dank schneller Grafikprozessoren sogar für moderne 3D-Spiele geeignet. Dafür kann in der Akkuleistung keines der großen mit den vier besten Netbooks im Test mithalten. Unerfreulich ist die Entwicklung bei den Displays: Notebooks für Privatnutzer haben inzwischen fast ausnahmslos spiegelnde Bildschirmoberflächen. Die zeigen zwar bei optimalen Lichtverhältnissen etwas brillantere Bilder, sind aber sehr anfällig für nervige Reflexionen, die die Arbeit erheblich erschweren.

Im aktuellen Test haben nur die Netbooks von Archos, Asus, Belinea und MSI matte Bildschirme, wobei der vom MSI am hellsten ist.

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