Kolumne Mein schöner Garten Den Herbst im Garten feiern - Tipps von der Expertin

Trier · Das sollte noch mal ein richtiges Gartenfest werden. Goldene Herbsttage bieten sich für genussvolle Stunden in den eigenen vier grünen Wänden an.

Kolumnen-Tipps zum Gartenfest im Herbst
Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Eine Tischdeko zu zaubern, sei kein Problem, verkündete ich großspurig, und schnappte mir die Rosenschere. Die Grundlage für den Kranz wollte ich aus Waldreben winden. Doch dort, wo ich gerade zu Besuch war, wuchsen weit und breit keine Schlingpflanzen.

Es gab auch keine Weidenruten, die man hätte schneiden können. Ich unterbrach die Gastgeberin bei ihren Essensvorbereitungen und fragte nach einem Strohrohling. Wir durchstöberten die Weihnachtskisten. Von oben rief der Gastgeber in den Keller, „ich schau schon mal, ob die Hopfenhöhle bestückt ist“.

Eine Hopfenhöhle war im Hitzesommer 2020 der Renner. Kurzgefasst handelt es sich um einen Erdloch-Bierkeller für den Garten. Die vorgefertigte Konstruktion wird als Hüllrohr von 20 Zentimeter Durchmesser im Boden bis etwa 95 Zentimeter Tiefe versenkt. Es enthält auf drei Etagen Flaschenhalter für 15 Stubbi und Co. Ein halbautomatisches Hebesystem befördert das bodentemperierte Bier an die Oberfläche.

Wir dagegen konnten keinen Strohkranz bergen. Ich nehm’ den Efeu an der Wand, beruhigte ich die Gastgeberin, deren Teigtaschen über der Sucherei im Ofen verkohlt waren. Aus den Efeuranken konnte man mühelos ein Rund flechten. Nun musste ich nur noch Blüten- und Fruchtstände finden, die man als kleine Gebinde büschelweise am Kranz mit Blumendraht befestigt. An Beerenschmuck hielt der Garten nur Feuerdornbeeren bereit. Beim Abschneiden stach sich der piksige Strauch in meine Hand. Die Gastgeberin musste mich verarzten.

Gut gepflastert, beschloss ich ein paar Hagebutten und anderen Fruchtschmuck für den Kranz in der Natur zu suchen. Sie rief mir noch hinterher, „verlauf dich nicht.“ Als ich zurückkehrte, war die Gartengesellschaft bereits beim Dessert und hatte sich Wolldecken übergehängt. Auch ich kam etwas verfroren zurück.

Der Gastgeber fand, es sei Zeit den Brasero einzuheizen. Die Ursprünge der trendig gewordenen Feuerschale gehen auf das Altertum zurück. Damals bezeichnete der tragbare Ofen ein Becken für brennende Kohlen, welches man aus Kupfer, Bronze, Messing oder Eisen schmiedete. Im Rund standen wir einträchtig um die Outdoor-Feuerstelle. Den Herbstkranz haben wir am nächsten Tag übrigens auf dem Rand des Feuerkorbs drapiert. Das sah auch dekorativ aus.

Weitere Kolumnen finden Sie im Internet unter www.volksfreund.de/garten

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