Lilien geschmackvoll pflanzen

Betörenden Duft versprechen die Lilien. Das zwiebelartige Etwas, aus dem die sinnlichen Blüten wachsen sollten, und das ich zum Einpflanzen in den Händen hielt, müffelte.

Wie können Japaner und Chinesen, sibirische Tataren und Wolgakosaken diese Zwiebelschuppen mit Genuss verzehren? Die Gartenlegende Jürgen Dahl schrieb einmal: "Natürlich darf man dafür keine frisch gekauften Zwiebeln nehmen, weil diese meist mit giftigen Fungiziden behandelt sind." Aha! Marke Eigenbau ist mal wieder gefragt. Doch bei allem Respekt für die Delikatesse mit einem "leisen Hauch von Pilz aroma" - meine Genusswelt wird sich auf den Augenschmaus im sommerlichen Beet beschränken.

Gepflanzt wird in eine Erdmischung: drei Teile gute Gartenerde, ein Teil Qualitätserde und ein Teil Sand. Das Ganze wird in der Schubkarre angerührt. Vor dem Pflanzen wälze ich die kostbaren Schuppenbälle in Gesteinsmehl. Das stärkt die Pflanze. Zwiebeln doppelt so tief setzen, wie sie hoch sind!

Sobald die ersten Spitzen rausschauen, muss man die begehrte Kost vor Schnecken schützen. Auch bei austreibendem Rittersporn renne ich jetzt mit der Streudose herum. Als Alternative zu Schneckenkorn wurde mir eine Bannmeile aus Miscanthus-Häcksel empfohlen. Den grobfaserigen Mulch gewinnt man aus Riesenchinaschilf, das in der Region angebaut wird. Man streut einen zehn Zentimeter breiten Sicherheitsstreifen um gefährdete Pflanzen. Das hält länger als Sägespäne. Und den Schnecken wird es doch wohl hoffentlich den Appetit verderben.

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