Lorbeer macht mobil

Unwillkürlich kam es mir wieder in den Sinn, als ich das mitgekochte Lorbeerblatt aus dem nun aromatisch duftenden Reis fischte. Was die Geschäftsleute da jeden 15. März am Merkurbrunnen in Rom abgezogen hatten, das würde so heute nicht mehr funktionieren: tauchten Lorbeerzweige ins Wasser, segneten sich und ihre Ware und wuschen sich mit Hilfe ihres Gottes Merkur frei von allen Mauscheleien des vergangenen Geschäftsjahres.



Unbeschwert jedenfalls kann man mit dem hauseigenen Lorbeerbäumchen in die neue Saison starten. Bei mildem Wetter stellt man die Kübelpflanzen ins Freie. Drohen starke Nachtfröste, bringt man sie wieder in Sicherheit. Mit dem Hin und Her habe ich auch bei meinem Rosmarin die besten Erfahrungen gemacht. Je kühler die Mediterranen standen - bei mir in der Garage -, umso mehr Kälteresistenz haben sie erworben, und sie halten Tag- und Nachtschwankungen besser aus.

Eine Kübelpflanze, die wärmer überwintert hat, muss man schonender ans Draußensein gewöhnen.

Steht ein Umzug in einen größeren Topf an: organischen Langzeitdünger unter die Erde mischen! Gerade Lorbeer, der alte Römer, ist ein Fresser. Ein paar seiner Blätter sammelt man für die Küche vor dem Formschnitt, der von November bis März erfolgt. Trick beim Trocknen: Blätter glätten, indem man ein Tuch darüber legt und mit einem Brett beschwert! Tipp beim Schneiden: Knipst man junge Triebe behutsam nach dem zweiten Blattpaar ab, verbräunen die Schnittstellen nicht. Nach der Geduldsprobe kann man sich auf seinen Lorbeeren ausruhen.jöl

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