Mähen, vertikutieren und düngen

Trier · TV-Garten im April: Das Rasen-Einmaleins zum Saisonstart - Reif für die Frühjahrskur.

 Ein schöner Rasen wertet den Garten auf und legt sich wie ein grüner Teppich zwischen Beete und Sitzplatz. Für eine tadellose Optik muss er natürlich gepflegt werden. TV-Foto: Kathrin Hofmeister

Ein schöner Rasen wertet den Garten auf und legt sich wie ein grüner Teppich zwischen Beete und Sitzplatz. Für eine tadellose Optik muss er natürlich gepflegt werden. TV-Foto: Kathrin Hofmeister

Foto: Kathrin Hofmeister (kf) ("TV-Upload Hofmeister"

Trier Zu Beginn der Saison bietet der Rasen oft einen traurigen Anblick. Moosiges Grün statt frischem Gras, kahle Stellen und Pflanzenkonkurrenten, die sich unkontrolliert ausgebreitet haben, zeigen deutlich: Der Rasen ist reif für die Frühjahrskur. Warum jetzt was zu tun ist, verrät unser Rasen-Einmaleins.
Den Startschuss zum Mähen hat die Forsythienblüte gegeben. Ab jetzt heißt es dranbleiben, denn regelmäßiger Schnitt lässt das Gras schön dicht wachsen. Stehen die Halme vier Zentimeter hoch, hat Gebrauchsrasen die optimale Höhe. Bei Zierrasen darf es ein Zentimeter kürzer sein. Sobald der Rasen wieder um ein Drittel gewachsen ist, wird der nächste Mähgang fällig. Zu lang sollte man den Rasen nicht werden lassen, weil die Halme sonst kippen. Darunter fault und verfilzt die Grasnarbe. Zu tief darf man aber auch nicht mähen. Ein zu kurzer Schnitt schwächt die Rasengräser. Ausnahme: Der Rasenfilz soll entfernt werden.
Vor dem Vertikutieren schneidet man den Rasen so kurz wie möglich. Vertikutierer ritzen den Rasen wenige Millimeter tief ein, damit die Graswurzeln wieder atmen können und die Halme besser wachsen. Häufig wird empfohlen nach dem Vertikutieren zu düngen. Die andere Variante ist aber vorteilhafter: Durch eine zeitige Düngung nehmen die Gräser bereits einen Teil der Nährstoffe auf. Gut ernährt übersteht der Rasen das Vertikutieren deutlich besser als direkt nach der Winterpause. Bis Anfang Mai bleibt Zeit zum Vertikutieren. Stehen Krokusse oder andere Frühlingsblüher im Rasen, verschiebt man das Belüften der Grasnarbe ohnehin auf September.
Unkräutern im Rasen rückt man mit dem neuen Wachstumsschub zuleibe. Soll der Rasen ein dichter Grasteppich werden, müssen alle rosettenbildenden Wildkräuter wie Gänseblümchen, Löwenzahn oder Wegerich ausgestochen werden. Auch andere Beikräuter konkurrieren mit den Rasengräsern um Nahrung, Licht, Luft und Wasser. Rasendünger mit Langzeitwirkung verschafft Rasengräsern einen Wettbewerbsvorteil.
Zur Frühjahrsdüngung ist es sinnvoll, auf spezielle Rasendünger zurückzugreifen. Sie sind optimal auf die Bedürfnisse des grünen Teppichs abgestimmt. Organische wie mineralische Rasenlangzeitdünger oder eine Kombination aus beiden stehen in der Zusammensetzung und Menge der Nährstoffe im richtigen Verhältnis zueinander und geben ihre Wirkstoffe über mehrere Monate ab. Gärtnerische Dünger für andere Kulturen, aber auch gängige Stickstofflieferanten wie Blaukorn wirken dagegen für Rasen oft viel zu schnell oder sind in ihrer Wirkung unkontrollierbar.
Eine Überversorgung sollte man unbedingt vermeiden. Zu stark gedüngte Gräser werden weicher im Gewebe und damit anfälliger für Krankheiten. Auf überdüngten Rasenflächen wirkt das Gras wie verbrannt. Ein Zuviel an Nährstoffen, die von der Pflanze nicht bedarfsgerecht aufgenommen werden können, überfrachtet Böden und Gewässer. Das schädigt die Umwelt. Die Auswaschung von Nitrat und Phosphat ist ein echtes Problem geworden. Experten raten vor dem Düngeeinsatz im Hausgarten daher zu einer Bodenuntersuchung alle drei bis vier Jahre. Denn düngen ohne zu wissen, welche Nährstoffe zu wenig, ausreichend oder im Übermaß vorhanden sind, sei wie fahren ohne Kompass. Zeigen sich kahle Stellen im Rasen, reicht es meist, diese Bereiche nachzusäen. Zur Ausbesserung oder Erneuerung von kleinen Stellen gibt es spezielle Reparatur-Sets. Wirkt die gesamte Rasenfläche dagegen stark lädiert, hilft Nachsaat-Rasen. April ist der ideale Monat zum Nachsäen.
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Extra

Wann dürfen Kinder und Haustiere wieder auf den gedüngten Rasen? Sobald der Rasendünger in den Boden gelangt ist, darf er nach Herstellerangaben wieder betreten werden. Erfahrungsgemäß ist das bei Rasenlangzeitdüngern nach zwei Bewässerungen oder einem ergiebigen Regenschauer der Fall. Tipp: Nach dem Düngen sollte man den Rasensprenger mindestens 20 Minuten laufen lassen, damit sich das Granulat oder Düngekörner auflösen. Wer sichergehen will, dass beim direkten Hautkontakt auf der Spiel- oder Auslaufwiese keine Düngereste mehr vorhanden sind, wartet noch den ersten Schnitt ab.

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