Als Salatzutat oder Gewürz ist Essig aus der Küche kaum wegzudenken. Aber hat er auch einen Platz im Medizinschränkchen verdient? Manchen Medienberichten zufolge ist Obstessig ein Allheilmittel. Er soll bei vielen Erkrankungen von Asthma, Übergewicht bis hin zu Warzen helfen. Dabei darf nicht vergessen werden, dass Erkrankungen zunächst in die Hand eines Arztes gehören. Obstessig ist zwar ein altes volksmedizinisches Heilmittel, doch konnten die angepriesenen Wirkungen wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden. Experten konnten weder verdauungsfördernde noch reinigende oder gewichtsreduzierende Wirkungen wissenschaftlich belegen. Das gilt erst recht für die als Nahrungsergänzungsmittel angepriesenen "geschmacksneutralen" Apfelessig-Kapseln. Für die Wirkung dieser Produkte - egal ob Schlankheits- oder Anti-Aging-Mittel - gibt es keinen Beweis. Mit den "vielen lebenswichtigen" Mineralstoffen und Spurenelementen im Apfelessig ist es auch nicht so weit her. Sollten tatsächlich nennenswerte Mengen enthalten sein, stammen sie in der Regel nicht aus dem Apfelessig. Stattdessen wurden sie extra zugesetzt. Um das zu entlarven, hilft der Blick auf die Zutatenliste. Grundsätzlich spricht nichts gegen das Einnehmen von ein, zwei Teelöffeln Essig, etwa bei Völlegefühl nach einer reichhaltigen Mahlzeit. Möglich, dass er bei einem Mangel an Magensäure die Verdauung unterstützt. Schaden kann er nicht. Auf jeden Fall enthält dieser Trunk weniger Kalorien als ein üblicher Verdauungsschnaps. Susanne Umbach ist Ernährungsreferentin bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Zusammen mit ihren Kolleginnen gibt sie Tipps zur Ernährung. Haben Sie Fragen? Schreiben Sie an: ernaehrung@volksfreund.de ? Diese und weitere TV-Kolumnen finden Sie auch im Internet auf <%LINK auto="true" href="http://www.volksfreund.de/kolumne" text="www.volksfreund.de/kolumne" class="more"%>