Mein GARTEN

Die ersten Bärlauchblätter schauen glänzend grün aus dem noch braunen Gartenboden. Dieses Jahr sind sie fast einen Monat früher dran als es die meisten Kräuterbücher angeben.

 KathrinHofmeister.Foto: Privat

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Wenn sich die Vegetationsperiode weiter so nach vorne verschiebt, müssen die Bärlauch-Wochen in diversen Touristen-Regionen im April vorverlegt werden. Mittlerweile ist der "dezentere Knoblauch" längst in der feinen Küche angekommen. Der Wilde Knoblauch schmeckt milder als sein nächster Verwandter. Selbst, wenn man die Zwiebeln des Bärlauchs essen würde, hätte man einen weniger strengen Geschmack auf der Zunge als den von zerdrückten Knoblauchzehen. Die Körperausdünstungen sind nach dem Verzehr ebenfalls harmloser. Diese Vorteile bei ähnlicher Würz- und Heilwirkung haben den Bärlauch fast schon zu einem Lifestyle-Produkt gemacht. Genutzt werden meist die Blätter. Sie welken sehr schnell. Daher ist es von Vorteil, das grüne Kraut im eigenen Garten zu haben. Wie am Naturstandort in feuchten Laubwäldern, liebt der auch als Waldknoblauch Bezeichnete einen humosen, nährstoffreichen Boden in schattigen Lagen. Unter Nadelgehölzen wird man ihn kaum ansiedeln können. An ungestörten Plätzen unter Laubbäumen dagegen verwildert er sogar. Seinen naturgegebenen Ausbreitungsdrang kann dann nur eines bremsen: Erntet man alle Blätter einer Pflanze, stirbt die Zwiebel ab. Deswegen zupfe ich immer nur einzelne Blätter ab. Im jetzigen Stadium reicht die Ausbeute gerade mal zum Würzen des Salats oder einer frühlingsfrischen Garnierung auf dem Käsebrot. Doch in zwei, drei Wochen springt bestimmt ein ganzer Korb voll Grün für Pesto oder Bärlauchrisotto raus. Sie haben eine Frage an unsere Gartenexpertin Kathrin Hofmeister? Schreiben Sie an garten @volksfreund.de Diese und weitere TV-Kolumnen finden Sie auch im Internet auf volksfreund.de/kolumne

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