Mein GARTEN

Es ist doch immer wieder erfrischend, in diesen Zeiten an Optimisten zu geraten. Auf einem Geburtstagsfest hatte man mich neben einem solchen platziert.

 Kathrin Hofmeister. Foto: privat

Kathrin Hofmeister. Foto: privat

Wir kamen aufs Wetter. Derzeit liefert es zu wenig Sonne, um die Erdbeeren im Garten reifen zu lassen. Der Optimist sah das positiv: Bis zur Ernte müsse man für gleichmäßig feuchten Boden sorgen. Das werde einem dieses Jahr ganz wunderbar abgenommen. Draußen prasselte der Regen wolkenbruchartig an die Fensterscheiben. Unter nassen Blattmassen faulen Pflanzen leicht, und Pilzkrankheiten sind programmiert. Der Optimist meinte, er liebe diese Regenwaldatmosphäre. Nie seien seine Farne und der Schnittlauch so prächtig dagestanden. Aber dass es kein Iris-Jahr sei, müsse er doch zugeben. Tritt mal eine Regenpause ein, gelte es, verwaschen Abgeblühtes abzuknipsen. Dabei zeigte ich ihm, wie ich es mache: Mit Daumen und Zeigefinger werden die eingerollten Blütenrückstände nach unten abgebrochen. Das regelmäßige Ausputzen ist wichtig. Denn meist weisen die Blütenstiele der hohen Bart-Iris zwei Blütenansätze nebeneinander auf. Legt sich die abgängige Blüte schlapp über die aufbrechende Nachbarknospe, wird diese am Erblühen gehindert. Das Ausputzen war für den Optimisten ein geradezu meditativer Ausgleich zum Alltag. Sie haben eine Frage an unsere Gartenexpertin Kathrin Hofmeister? Schreiben Sie bitte an garten@volksfreund.de Diese und weitere TV-Kolumnen finden Sie auch im Internet auf <%LINK auto="true" href="http://www.volksfreund.de/kolumne" text="www.volksfreund.de/kolumne" class="more"%>

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