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Marketing sei heute alles, meinte der Geschäftsführer eines Gartenversandes. Mit der richtigen Werbung könne sogar eine unscheinbare Zimmerpflanze wie das Usambaraveilchen Kult werden.

 Kathrin Hofmeister. Foto: privat

Kathrin Hofmeister. Foto: privat

Unscheinbar? Offensichtlich kannte er weder die neue Sortenvielfalt noch die legendäre Schlagzeile "Usambaraveilchen im Weltall". Wirklich wahr: 1984 wurde ein Gramm Usambaraveilchensamen mit der Raumfähre Columbia ins Weltall geschickt. Man wollte untersuchen, ob und welche genetischen Veränderungen die Pflanzen unter Einwirkung kosmischer Strahlung entwickeln würden. Nach fast sechs Jahren im All kam eine Serie üppig und kontinuierlich blühender Usambaraveilchen mit teils stark gerüschten Blütenblatträndern und gewellten Blättern heraus. Unter weltweit rund 15 000 Sorten mögen die "Raumfahrer-Usambaras" nur eine Kuriosität unter vielen sein. Aber erstaunlich ist die Geschichte trotzdem. Zumal sich Großmutters Lieblings-Topfpflanzen ihren nostalgischen Charme bewahrt haben. Um ihn zu unterstreichen, werden die wieder gefragten Zimmerpflanzen gerne in Sammeltassen gesetzt. Die Feuchtigkeit des Bodens muss dann besonders gut im Auge behalten werden. Staunässe führt zu Wurzelfäule. Das sollte man auch beachten, wenn Wasser in den Untersetzer gegossen wird. Was die Pflanze nach gut einer Stunde nicht über die Wurzeln aufgesogen hat, wird abgegossen. Die Vermehrung von Usambaraveilchen funktioniert übrigens nicht nur über Samen, sondern viel einfacher über Blattstecklinge. Dazu kräftige, junge Blätter von der Mutterpflanze abtrennen, Stiele auf etwa einen Zentimeter einkürzen und in Anzuchterde stecken. In gespannter Luft, also unter Glas oder Folie, bilden sich schnell neue Blattrosetten um den Stiel, die man als Jungpflanze eintopfen kann. kf Sie haben eine Frage? Schreiben Sie an garten@volksfreund.de. Mehr im Internet unter <%LINK auto="true" href="http://www.volksfreund.de/garten" text="www.volksfreund.de/garten" class="more"%>

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